Pietro Lorenzetti, ein bekannter Maler aus Siena, schuf zu Beginn des 14. Jahrhunderts in Assisi die "Passionsgeschichte". In diesen Fresken zeigt er eine Ausdrucksstärke und Detailverliebtheit, die in Konkurrenz zu seinem Zeitgenossen Simone Martini stand, der ebenfalls in Assisi tätig war. Lorenzettis Werke sollten nicht nur religiöse Szenen illustrieren, sondern vor allem schön und ansprechend sein. Betrachtet man die Fresken, entdeckt man eine Vielzahl realistischer und humorvoller Details. In der Szene des "Letzten Abendmahls" beispielsweise findet man einen Kellner, der einem Hund Essensreste bringt, während eine Katze die Wärme des Kamins genießt. Interessant sind auch die elegant gekleideten Reiter in der "Kreuzigung", die anscheinend gleichgültig dem Geschehen gegenüberstehen, während die Pferde regelrecht lebendig wirken.