Es ist kein Zufall, dass Brunate den Spitznamen „Balkon über den Alpen“ trägt, denn von seiner Höhe von 700 Metern bietet sich an klaren Tagen ein unvergleichliches Panorama.
Um das Dorf zu erreichen, empfehle ich Ihnen, die historische Standseilbahn / Funicolare zu nehmen, die seit 1894 für die Öffentlichkeit zugänglich ist und in nur sieben Minuten etwa einen Kilometer bergauf fährt und dabei einen Höhenunterschied von 493 Metern überwindet.
Auf halber Strecke entdecken Sie vielleicht ein seltsames Gerät, das wie ein riesiges rotes Megaphon aussieht: Es ist eine Kanone, die aber keine Geschosse abfeuert, sondern lautes Getöse erzeugt, um Hagel abzuwehren.
Dieses seltsame Gerät wurde 1912 entwickelt, um bei schlechtem Wetter mit einem speziellen Gasgemisch in kurzen Abständen laute Knallgeräusche zu erzeugen, in der Hoffnung, dass die Schockwellen Hagelschlag verhindern und damit die umliegenden Weinberge vor Schäden bewahren würden.
Ich kann Ihnen nicht sagen, ob sich diese Idee wirklich als nützlich erwiesen hatte, aber ich warne Sie: Die Kanone feuert noch jeden Tag pünktlich um 12 Uhr. Also, keine Panik, wenn Sie in der Gegend sind..!
Nach dem Bau der Standseilbahn erlebte der Ort eine goldene Zeit für den Tourismus, weshalb prächtige Villen im Jugendstil, Eklektizismus und im Neorenaissance-Stil gebaut wurden, sowie zwei prächtige Hotels, das Hotel Bellavista im Jahr 1896 und das Grand Hotel Milano im Jahr 1911. Viele dieser schönen Gebäude können Sie noch heute bei einem Spaziergang durch die Straßen von Brunate bewundern.
Verpassen Sie nicht die Gelegenheit, den 29 Meter hohen Leuchtturm von Voltiano zu besuchen, der sich in etwa zwanzig Minuten Fußweg von der Standseilbahnstation in Brunate auf dem Gipfel des Monte Tre Croci befindet. Es wurde 1927 zur Feier des hundertsten Todestages des Comer Wissenschaftlers Alessandro Volta erbaut. Seinen Aussichtsbalkon erreichen Sie über eine Wendeltreppe mit 143 Stufen – ein Aufstieg, der sich wirklich lohnt!
Ich verabschiede mich mit folgender Kuriosität von Ihnen: Das Hotel Bellavista wurde von dem damaligen Meisterkoch Tommaso Ghirardi eröffnet, der sogar am Hof des britischen Königshauses gearbeitet hatte. Das Grand Hotel Milano hingegen ist dafür bekannt, dass große Persönlichkeiten wie der amerikanische Schauspieler Gregory Peck und König Farouk I. von Ägypten hier zu Gast waren.
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