Der Dom von Florenz ist eine der schönsten Kirchen in der Welt!
Ihr Besuch in Florenz muss unbedingt bei dem Gebäudekomplex beginnen, der das Baptisterium, den Glockenturm von Giotto und die Kathedrale Sankt Maria del Fiore umfasst: Bereits diese allein würden genügen, um den Ruhm von Florenz als Welthauptstadt der Kunst und Schönheit zu erklären.
Erfassen Sie mit einer ausgedehnten Betrachtung den Platz mit seinen monumentalen Sehenswürdigkeiten und ihren prächtigen Verkleidungen aus weißem, grünem und rosa Marmor: Scheint er Ihnen nicht auch perfekt homogen, als ob er aus einem einzigen Projekt entstanden wäre? Stattdessen ist er das Ergebnis einer sehr langen Entwicklung, die mehr als zwei Jahrtausende gedauert hat! Sie befinden sich nämlich am nördlichen Rand des römischen Lagers, wo im Jahr 59 vor Christus die Kolonie Florentia gegründet wurde. Unter der Erde kann man noch Spuren der römischen Stadtmauer sehen. Die Umwandlung dieses Bereichs in ein christliches religiöses Zentrum der Stadt erfolgte vor etwa 1600 Jahren, als die Basilika von Sankt Reparata gegründet wurde, von der man noch die Reste unter dem Fußboden des Domes sehen kann. Das älteste Baudenkmal auf dem Platz ist das achteckige Baptisterium. Es ist so alt, dass niemand weiß, wann es gegründet wurde, es ist nur bekannt, dass es bereits im Jahr 897 bestanden hat. Seine geometrische Verkleidung mit abwechselnden Platten aus weißem und grünen Marmor sollte zum unverwechselbaren Sinnbild der monumentalen Florentiner Architektur werden.
Gegen Ende des 13. Jahrhunderts entstand die gotische Kathedrale, die Sankt Maria del Fiore gewidmet ist: Das Projekt sieht ein kolossales Gebäude vor, das gut dreißigtausend Menschen aufnehmen kann. Die Bauarbeiten sollten sich über mehrere Jahrhunderte hinziehen. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde der robuste Glockenturm von Giotto errichtet und in den ersten Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts entstand die immense Kuppel von Brunelleschi. Aber man würde bis zum 19. Jahrhundert warten müssen, um den fertiggestellten Platz sehen zu können, zunächst mit dem Bau der Paläste an der Südseite und dann mit der Marmorverkleidung der Fassade des Doms, die über Jahrhunderte unvollendet geblieben war.
NEBENBEI: Wenn Sie zum richtigen Zeitpunkt in Florenz sind, sollten Sie sich am Ostersonntag den „Scoppio del Carro“ nicht entgehen lassen. Es ist ein Volksfest, bei dem der Erzbischof vom Hauptaltar eine Rakete abfeuert, die einen vor dem Dom geparkten Ochsenkarren trifft, wodurch ein mit Feuerwerk geladener Turm in Betrieb gesetzt wird.