Nach Orsanmichele empfehle ich Ihnen, eine andere Loggia in unmittelbarer Nähe zu besichtigen, die als die Loggia des Neuen Marktes oder besser als Loggia des Schweinchens bekannt ist.
Aber werfen Sie zunächst einen Blick auf den nahegelegenen Palast der Kunst der Wolle. Er ist antiken Ursprungs, aber stark restauriert und über eine Brücke mit der oberen Etage von Orsanmichele verbunden. Der Palast war nämlich der Sitz der mächtigen Wollgilde, der Gesellschaft der Arbeiter in den Wollwebereien. Beachten Sie das Tabernakel aus dem vierzehnten Jahrhundert, das sich an der Ecke des Gebäudes befindet.
An den Namen, nicht nur der Gebäude, sondern auch der Straßen, haben Sie sicher schon gemerkt, dass Sie sich in einer Ecke der Stadt befinden, die eng mit der Geschichte der mittelalterlichen Gesellschaften verbunden ist, in denen sich Händler und Handwerker vereinigten und verteidigten, aber auch Ärzte und Notare und sogar Friseure.
Die Via Calimala, zum Beispiel, verdankt ihren Namen der Gesellschaft, die zu den ältesten und mächtigsten zählt, die der Hersteller Händler luxuriöser Stoffe.
Aber jetzt kommen wir zur Loggia des Neuen Marktes. Er wurde in der Mitte des 16. Jahrhunderts von Cosimo I. de’ Medici für den Verkauf von Seide und kostbaren Gegenständen gebaut und im 19. Jahrhundert machten hier die berühmten Florentiner Strohhüte Furore. Er gehörte zu der Serie von spezialisierten Markthallen, die von Vasari geplant worden waren, um eine vernünftige Organisation des städtischen Handelssystems zu fördern. Leider werden Sie an den Ständen von heute, die immer von Touristen gut besucht sind, große Mühe haben, etwas Originelles zu finden, das etwas anderes ist als ein mehr oder weniger kitschiges Souvenirs oder ein Stück der mehr oder weniger echten Florentiner Lederwaren.
Auch das Wildschwein aus Bronze, also das „Schweinchen“, das den Brunnen an der Ecke mit der Via Calimaruzza schmückt, in der Nähe von Ponte Vecchio, der Alten Brücke, sollten Sei sich nicht entgehen lassen. Und auch in diesem Fall ist es wieder eine Bronzekopie des Originals aus dem siebzehnten Jahrhundert, einem Werk von Pietro Tacca, das Sie geschützt vor Witterungseinflüssen im Stefano-Bardini-Museum sehen können.
NEBENBEI: Sie werden sicher feststellen, dass die Nase des Wildschweins viel heller und glänzender ist, als der Rest der Schnauze. Nach der Tradition soll es nämlich Glück bringen, seine Nase zu reiben, aber das ist noch nicht genug: Sie müssen auch eine Münze so in seinen Rachen legen, dass sie durch den Rost geht, wohin auch das Wasser fällt. Andernfalls wird Ihnen das Glück nie hold sein!