SANKT LORENZO, Laurenziana-Bibliothek

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Audio-Guide Länge: 2.40
Autor: STEFANO ZUFFI E DAVIDE TORTORELLA
Deutsch Sprache: Deutsch

Ihre Besichtigung des Komplexes von Sankt Lorenzo geht mit dem Kloster weiter. Verlassen Sie die Kirche und nehmen Sie den Durchgang, der sich mit Blick auf die Fassade gleich links befindet.

Nach der Eingangshalle kommen Sie sofort zum Ersten Kreuzgang, einem eleganten quadratischen Bereich, der als Garten gehalten wird und in den Jahrhunderten teilweise als Friedhof genutzt wurde. Lassen Sie Ihren Blick über den Bogengang und die darüber liegende Loggia streifen, denn auch sie gehören zum Projekt von Brunelleschi, obwohl sie erst etwa dreißig Jahre nach seinem Tode fertiggestellt wurden. Auf der linken Seite sehen Sie den Zweiten Kreuzgang, der etwas kleiner ist und ein rechteckige Form hat.

Hinten im Ersten Kreuzgang kommen Sie über einen Durchgang zu dem Bereich des Klosters, der in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts von Michelangelo umgebaut wurde, um die Medicea-Laurenziana-Bibliothek darin unterzubringen, eine kostbare Sammlung von Handschriften, die zu größten Teil mit wundervollen Miniaturen dekoriert sind.

Zusammen mit der Neuen Sakristei auf der gegenüberliegenden Seite des Komplexes bezeichnet die Bibliothek die neue Orientierung Michelangelos, der sich nach den virtuosen Meisterwerken der Malerei und Skulptur zunehmend für die Architektur interessiert und eine neue, intensive und dramatische Ausdrucksform vorschlägt. Die Elemente der Struktur folgen nicht mehr dem ruhigen und harmonischen Rhythmus von Brunelleschi, sondern sie scheinen miteinander in Konflikt zu treten und um den verfügbaren Raum zu konkurrieren.

Der gleiche Eindruck wird im Vestibül vermittelt, einem relativ kleinen, quadratischen Raum, der fast vollständig von einer großen Treppe mit drei Rampen ausgefüllt ist, die sich wie ein unaufhaltsamer Fluss von unerwarteten Kurven auszubreiten scheinen. Man hat beinahe den Eindruck, dass die Borde und Doppelsäulen aus Platzmangel in der Wand verschwinden!

Über die Treppe kommen Sie hinauf in den großen Lesesaal, einen langen und rechteckigen, prächtigen Raum, der friedvoll und lichtdurchflutet ist. Hier ist alles von Michelangelo entworfen: die architektonische Struktur, die Muster auf dem Terrakotta-Fußboden, die an der Holzdecke wieder aufgegriffen werden, die mit Intarsien verzierten Borde, auf denen die Bücher mit Ketten vor Diebstahl gesichert sind. In der Bibliothek werden Wechselausstellungen organisiert, um in Rotation die prächtigen illustrierten Handschriften auszustellen, die hauptsächlich aus dem 15. Jahrhundert stammen.

 

NEBENBEI: In Ihrer Tour ist auch ein unterirdischer Gang mit den Gräbern von zwei berühmten Persönlichkeiten des 15. Jahrhunderts enthalten: Cosimo de‘ Medici der Ältere und Donatello. Sie können Sie an den frischen Blumen erkennen, die oft von Besuchern hinterlegt werden.

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