SANKT MARKUS

Museum - Zellen

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Audio-Guide Länge: 3:16
Autor: STEFANO ZUFFI E DAVIDE TORTORELLA
Deutsch Sprache: Deutsch
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In der Nähe des kleinen Refektoriums führt eine schöne Treppe aus dem fünfzehnten Jahrhundert zur oberen Etage des Klosters, wo Michelozzo mit einer ungewöhnlichen und gelungenen Lösung, die Zellen der Mönche angeordnet hat. Sie sind von eins bis neununddreißig durchnummeriert und auf drei Seiten des Kreuzganges über lange Korridore miteinander verbunden. Hier können Sie einen bezaubernden Rundgang durch die Zellen und Korridore machen, die mit Fresken von Fra Angelico geschmückt sind. Es ist eine Szenenfolge von vollkommener Schönheit, die kurz vor der Mitte des 15. Jahrhunderts zum einen Teil von dem Meister selbst und zum anderen Teil nach seiner Zeichnung von seinen Schülern ausgeführt wurde.

Am oberen Ende der Treppe erwartet Sie zunächst ein echtes Meisterwerk: die große Verkündigung, angeordnet in einem Portikus im Stil der Renaissance, dessen architektonische Eigenschaften denen des Klosters ähneln. Hier können Sie verstehen, dass die Faszination der Fresken auch in der völligen Übereinstimmung mit dem Gebäude besteht, in dem sie sich befinden, und außerdem in der Art, wie sie beleuchtet werden und entlang der Strecke platziert sind. Dies bestätigt auch die wundervolle Madonna delle Ombre, die in einem Korridor gemalt ist: Die Kapitelle im Hintergrund der Szene werfen Schatten, die denen entsprechen, die das durch die Fenster eindringende Licht hervorruft.

Links von der Verkündigung öffnet sich der erste Korridor. In den neun Zellen auf der linken Seite befinden sich einzigartige, von den Evangelien inspirierte Szenen, die alle von Fra Angelico selbst ausgeführt wurden. Ich kann Sie Ihnen nur wärmstens empfehlen, denn sie sind eine schöner als die andere!

Für die Ausführung der Fresken im zweiten Korridor hat sich der Meister der Mitarbeit einiger seiner Schüler bedient. In den Zellen mit Blick auf den Kreuzgang, die den Novizen vorbehalten waren, wiederholt sich das Thema Sankt Domenico am Fuß des Kreuzes Christi.

Am Ende des zweiten Korridors befinden sich die Gemächer des Priors, also des Leiters der Religionsgemeinschaft, in denen Sie das berühmte Porträt, den Klappstuhl und verschiedene andere Erinnerungen an dem berühmten Girolamo Savonarola sehen können. Er war der gestrenge Bußprediger, der zunächst das Kloster und dann die Stadt führte und schließlich im Jahr 1498 auf dem Scheiterhaufen endete.

Aber das ist noch nicht alles! Die letzte Augenweide bietet sich Ihnen im dritten Korridor: Es ist die unversehrte, von Michelozzo entworfene Bibliothek, ein heller, von Säulen unterteilter Saal. Auf den Bänken sind einige illustrierte Handschriften aus dem fünfzehnten Jahrhundert ausgestellt, darunter auch einige wunderbare Jugendwerke von Fra Angelico.

 

NEBENBEI: Angelico wurde im Jahr 1984 von der katholischen Kirche auf Anregung von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen, der ihn zum Schutzpatron der Maler ernannt hat.

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