Audio-Guide Länge: 3.22
Autor: STEFANO ZUFFI E DAVIDE TORTORELLA
Deutsch Sprache: Deutsch

Sie müssen wissen, dass das Hafenbecken einer der merkwürdigsten Orte von Mailand ist!

Weil es in Mailand keinen großen schiffbaren Fluss gab, wurde die Stadt im Laufe der Jahrhunderte von einem Netz an Kanälen und hydraulischen Anlagen umgeben, wofür die Wasserläufe der Flüsse Lambro und Olona und die Umleitung des Wasserlaufs größerer Flüsse wie der Tessin genutzt wurden, der somit viele Kilometer von Landschaft durchquerte. Stellen Sie sich vor: Selbst der große Leonardo da Vinci war beeindruckt und erstaunt über den Einfallsreichtum, mit dem in der Lombardei das Kanalsystem genutzt wurde, und er selbst trug wesentlich dazu bei, indem er Verbesserungen und Erweiterungen dafür plante.

Im Jahr 2015 hat die Renovierung des Hafenbeckens im Bezirk Porta Ticinese zumindest teilweise das Image einer „Hafenstadt“ aufgebessert, deren Gewässer einstmals offen durch die Stadt flossen, dann aber durch die neuere Stadtentwicklung verborgen wurden. Wenn Sie eine Vorstellung davon bekommen möchten, wie Mailand früher gewesen ist, sollten Sie einen Blick auf die Arbeiten werfen, die rund um das Hafenbecken durchgeführt worden sind. Stellen Sie sich vor: Es sind sogar Komitees gegründet worden, die die zumindest teilweise Wiedereröffnung der Schifffahrtskanäle in der Stadt verlangen.

 

Das Hafenbecken, die „Darsena“, war die wichtigste Anlegestelle des Stadtzentrums, ein echter Hafen zum Entladen und Sortieren von Waren. Sie befindet sich genau am Zusammenfluss der beiden wichtigsten Kanäle: dem 50 km langen Großen Schifffahrtskanal und dem Pavese-Schifffahrtskanal, der 33 Kilometer lang ist. Die grünen Ufer des Hafenbeckens und der erste Abschnitt der beiden Schifffahrtskanäle haben einen populären Look bewahrt. Und noch heute kann ich Ihnen diese Strecken für schöne Spaziergänge und eine Tour durch die Lokale der zahlreichen Bars und Restaurants empfehlen.

Unter den romantischsten Winkeln am ersten Abschnitt des Großen Schifffahrtskanals sollten Sie sich den rustikalen Vicolo dei Lavandai mit den alten Holzschuppen nicht entgehen lassen; wenn Sie dann auf der gleichen Seite weitergehen, können Sie die schöne gotische Kirche von Sankt Cristoforo sul Naviglio mit den roten Ziegelsteinen besichtigen, die sich im Wasser spiegeln.

 

NEBENBEI: Wenn Sie zufällig am letzten Sonntag im Januar in Mailand sind, können Sie genau hier am Hafenbecken ein sehr ungewöhnliches Rennen erleben, den sogenannten „Cimento Invernale“. Es handelt sich dabei um einen Schwimmwettbewerb, bei dem die Athleten in das eisige Wasser springen und auf einer Strecke von 150 Metern um die Wette schwimmen müssen.

 

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