Audio-Guide Länge: 2.59
Autor: STEFANO ZUFFI E DAVIDE TORTORELLA
Deutsch Sprache: Deutsch

Die Galerien von Capodimonte bieten nicht nur einen fantastischen Rundgang durch die neapolitanische, sondern auch auf durch die italienische und internationale Kunst, vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Ihr prestigeträchtigster Kern besteht aus der sogenannten Farnese-Sammlung, die über tausend Gemälde und zahlreiche Gegenstände von unvergleichlicher Schönheit umfasst. Wie bereits vor drei Jahrhunderten von Karl von Bourbon beschlossen wurde, sind die Werke heute in den Sälen ausgestellt, die auf den mediterranen Garten und das Meer von Neapel ausgerichtet sind.

Der älteste Sohn von Elisabetta Farnese, der Herzogin von Parma und Piacenza, Karl von Bourbon, wurde im Jahr 1734 der König beider Sizilien. Die Farnese-Paläste von Parma und Piacenza, wohin die Gemälde aus den Residenzen im Latium gebracht wurden, darunter auch Meisterwerke von Tizian, wurden ihrer Kunstwerke, Möbel und Einrichtungsgegenstände vollständig entleert. So kam die Sammlung nach Capodimonte, aber es dauerte Jahre, bis alle Bilder ausgepackt und in den schönsten Sälen des Schlosses ausgestellt wurden.

Nach der Abreise von Karl III. nach Spanien, dessen König er im Jahr 1759 geworden war, wurden einige Kunstwerke und viele Möbelstücke in den neuen Königspalast von Caserta gebracht.

Während der Unruhen der Revolution von 1799 wurden 300 Werke entwendet und landeten in Frankreich, von wo sie teilweise zurückgebracht werden konnten.

Nach dem Ende des Königreichs beider Sizilien wurden zahlreiche Einrichtungsgegenstände nach Rom in den Quirinals-Palast gebracht. Andere Werke kamen in die römischen Regierungsgebäude wie den Madama-Palast und nach Montecitorio oder sogar diplomatische Residenzen im Ausland.

Im Jahr 1880 wurde die Gemäldesammlung in das Nationalmuseum von Neapel übertragen und während der faschistischen Zeit wurden einige Gemälde von historischer oder dynastischer Bedeutung in Form von Hinterlegung zurück nach Piacenza und Parma geschafft, aber nie zurückgegeben: Nach wie vor fordert Neapel mit schöner Regelmäßigkeit die Rückgabe.

 

NEBENBEI: Für einige Jahre, während man auf die Fertigstellung des spektakulären Palastes von Capodimonte wartete, blieben die Meisterwerke aus der Farnese-Sammlung in ihren Kisten verpackt sich selbst überlassen und wurden schmählich vernachlässigt. Ein französischer Reisender erwähnt in seinen Briefen aus Neapel mit Verdruss die Tatsache, dass das Lager, in dem eine Menge Bilder von Correggio und Guido Reni untergebracht waren, als öffentliche Latrine benutzt wurde!

 

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