Setzen Sie nun Ihre Besichtigung in den anderen Kapellen hinten auf der linken Seite fort, wo Sie weitere gotische Fresken aus dem vierzehnten Jahrhundert und zwei große Gemälde von Giorgio Vasari bewundern können, die ursprünglich als Dekoration der Domorgel gemalt worden waren. Einige der dargestellten Figuren sind Portraits der Mitglieder der Familie Farnese.
Gehen Sie nun wieder entlang des linken Seitenschiffes zur Fassade. Wenn Sie sich beinahe in Höhe der Königlichen Schatzkapelle von Sankt Gennaro befinden, jedoch im gegenüberliegenden Seitenschiff, finden Sie die Überreste der antiken Basilika von Sankt Restituta aus dem vierten Jahrhundert. Sie wurde schon verehrt, bevor sich der Kult des Sankt Gennaro verbreitete. Restituta war eine afrikanische Zofe, die dafür, dass sie sich zum Christentum bekehrt hatte, den Märtyrertod starb und später die Schutzpatronin von Ischia wurde.
Sie müssen wissen, dass diese fünfschiffige Basilika im vierzehnten Jahrhundert beim Bau des gotischen Doms miteinverleibt wurde. Wenn auch wenig vom Original geblieben ist, so ist sie dennoch ein seltenes Beispiel für die frühchristliche Architektur, mit ihrem ursprünglichen Mosaikboden und den teilweise antiken Säulen. Wie Sie sich vorstellen können, musste die Basilika teilweise umgebaut werden, als man sie in den Dom miteinverleibt hat. Zum Beispiel wurden auf den frühchristlichen Säulen gotische Bögen errichtet. An der Decke können Sie ein schönes Leinwandgemälde von Luca Giordano bewundern und die 18 Tondos zeigen Christus, die Heilige Jungfrau und die Apostel. Hinten im linken Seitenschiff finden Sie die Kapelle von Sankt Maria del Principio, in der ich sie auf ein schönes Mosaik aus dem vierzehnten Jahrhundert und zwei große Flachreliefs aus Marmor aus dem späten 13. Jahrhundert aufmerksam mache.
Vom hinteren Teil des Schiffes können Sie auf der rechten Seite zum Baptisterium San Giovanni in Fonte gehen, das als die älteste Taufkirche in der westlichen Welt betrachtet wird, sogar noch älter als die Lateransbasilika des Heiligen Johannes in Rom. Sie wurde im späten vierten Jahrhundert vom Bischof Severo gegründet und ihre Architektur erinnert vage an einen orientalischen Stil. Der Grundriss ist quadratisch und nach oben wird er zu einem Achteck, das mit einer Kuppel gedeckt ist. Verirren Sie sich nicht in den Fragmenten der Mosaiken mit Szenen aus dem Leben Jesu. In ihrem klassischen Stil kann man den Einfluss der byzantinischen Kunst wahrnehmen.
NEBENBEI: Die Familie Caracciolo beanspruchte einst alle Rechte auf den Boden des Doms. Sie verlangte sogar, dass Gedenksteine und Familienwappen eingesetzt würden. Der Streit zog sich eine ganze Weile hin, bis der Kardinal das Problem dadurch löste, dass er den Boden auf eigene Kosten renovieren ließ!