PLEBISCITO-PLATZ

Geschichte

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Audio-Guide Länge: 2:38
Autor: STEFANO ZUFFI E DAVIDE TORTORELLA
Deutsch Sprache: Deutsch
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Der Plebiscito-Platz ist einer der harmonischsten Plätze von Neapel.

Sie befinden sich am Ende der eleganten Toledo-Straße auf einem großartigen Platz, der mit seinen fünfundzwanzigtausend Quadratmetern und dem breiten halbrunden Säulengang einen unerwartet weiten Raum im Herzen einer Stadt einnimmt, deren Urbanistik notorisch überlastet ist. Er entstand gegen Ende des 18. Jahrhunderts im Rahmen eines städtebaulichen Projektes im neoklassizistischen Stil und ist auch der wichtigste Ort für die großen volkstümlichen Veranstaltungen in der Stadt.

Für eine umfassende Gesamtansicht des Platzes sollten Sie sich in seine Mitte begeben, etwa in Höhe der beiden Zwillingsgebäude, also des Salerno-Palastes, der sich auf der Seite des Meeres befindet, und des Präfektur-Palastes, der auf das Hinterland ausgerichtet ist.

Wenden Sie also dem Königspalast den Rücken zu und blicken Sie auf die neoklassizistische Basilika Sankt Francesco di Paola mit ihrer von acht Säulen geschmückten Fassade, die von einer zentralen großen Kuppel und zwei seitlichen kleineren Kuppeln überragt wird. Im Raum, der von einer halbkreisförmigen Kolonnade umgeben ist, sehen Sie die Reiterstatuen von König Karl III. rechts und seinem Sohn Ferdinand I. links: Die erste wurde von dem großen Bildhauer des achtzehnten Jahrhunderts Antonio Canova geschaffen; die zweite wurde von ihm entworfen und von einem seiner Schüler fertiggestellt.

Und der Name „Plebiscito-Platz“? Er bezieht sich auf das Plebiszit, eine Art Referendum, aufgrund dessen im Jahr 1860 das Königreich beider Sizilien an das Königreich Sardinien angeschlossen wurde, was später zum Königreich Italien führte.

Die heutige Form des Platzes ist zweifellos spektakulär; er besteht aus einem mit einem Rechteck verbunden Halbkreis, ist aber auch das Ergebnis zahlreicher Umarbeitungen, die über die Jahrhunderte hinweg ab dem 17. Jahrhundert vorgenommen wurden.

Bis zum Ende des 16. Jahrhunderts war er eine Straßenverbreiterung aus gestampfter Erde, die für Volksfeste genutzt wurde. Nachdem er für den Bau des Königspalasts planiert worden war, wurde er zum neuen vitalen Zentrum der Stadt und zum Treffpunkt der damaligen Aristokratie, die sich bis dahin widerwillig jenseits der Grenzen des historischen Zentrums aufgehalten hatte.

 

NEBENBEI: Es gibt ein Spiel auf dem Plebiscito-Platz, das unter den Neapolitanern und Touristen weit verbreitet ist. Man muss dabei mit verbundenen Augen vom Tor des Königspalast und zwischen den beiden Reiterstatuen hindurch den Platz überqueren. Bisher hat das noch nie jemand geschafft.

 

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