Gehen Sie wieder zurück zur Toledo-Straße. Auf der rechten Seite treffen Sie fast sofort auf den beeindruckenden Palast der Bank von Neapel, der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wiederaufgebaut, aber fast 400 Jahre zuvor gegründet wurde, wie auf den Inschriften in großen Lettern über den beiden Türen zu lesen ist, die sich an den Seiten der Fassade öffnen.
Die Bank scheint von den Büsten und Köpfen beobachtet zu werden, die in die Medaillons des beinahe gegenüberliegenden Monaco-di-Lapio-Palasts eingesetzt sind. Wenn es Ihnen gelingt, in dem eleganten Innenhof herumzustöbern, können Sie zwei reizende Brunnen entdecken. Der rechte Brunnen ist mit einer Skulpturengruppe der Venus und des Adonis dekoriert, über dem Linken ist ein Kopf mit der Fürstenkrone und dem Wappen des Hauses Monaco, der Barone von Lapio, zu sehen, denen das Gebäude seinen Namen verdankt.
Wenn Sie Ihren Spaziergang fortsetzen, kommen Sie zu Ihrer Linken an der Emanuele-de-Deo-Straße vorbei, die dem jungen Mann gewidmet ist, der im Alter von nur 22 Jahren gefoltert und gehängt wurde, weil er sich an der Revolution des Jahres 1799 beteiligt hatte. Etwas weiter sehen Sie ein Portal mit einem Familienwappen, das von zwei Füllhörnern getragen wird: Es gehört zum Lieto-Palast.
Bei der Nummer 148 sehen Sie den Tocco-di-Montemiletto-Palast, der in Erinnerung an einen spanischen Richter auch Tapia-Palast genannt wird. Jener hatte den Palast in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zunächst bauen und dann vergrößern lassen, um ihn an seine neue soziale Stellung anzupassen, als er zum Präsidenten der Regia Camera ernannt wurde. Doch vom ursprünglichen barocken Stil ist nur noch das Portal geblieben, während das heutige neoklassische Erscheinungsbild dem Restyling zu Beginn des 19. Jahrhunderts zu verdanken ist, das von den neuen Eigentümern, den Fürsten von Montemiletto veranlasst wurde. Leider gingen bei dieser Umstrukturierung die wertvollen Fresken von Luca Giordano verloren.
NEBENBEI: Die Toledo-Straße kreuzt die Paolo-Emilio-Imbriani-Straße, die dem Bürgermeister gewidmet ist, der nach der Vereinigung Italiens die Toledo-Straße in „Via Roma“ umbenennen ließ. Aber die Neapolitaner sind Traditionalisten und für mehr als ein Jahrhundert haben sie die Straße unbeirrt weiter Toledo-Straße genannt, bis man im Jahr 1980 offiziell wieder zum ursprünglichen Namen zurückkehrte!