Flavius Theoderich war der Sohn des Königs der Ostgoten, Theodemiros, der sich 461 mit dem oströmischen Kaiser Leo I. dem Großen verbündet hatte.
Erwähnenswert ist, dass es zu jener Zeit, als Bündnisse zwischen Völkern geschlossen wurden, üblich war, dem Verbündeten einen seiner Nachkommen als Garantie für seine Treue anzuvertrauen.
So wurde der junge Theoderich im Alter von sieben Jahren der Obhut des byzantinischen Kaiserhofs anvertraut und nach Konstantinopel gebracht, wo er eine ausgezeichnete Ausbildung erhielt.
Zwischen dem jungen Ostgoten und dem Kaiser entwickelte sich ein gutes Verhältnis, sodass Theoderich acht Jahre später in seine Heimat zurückkehren konnte und dem Kaiser treu blieb.
Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 474 wurde er König seines Volkes. An der Spitze der Ostgoten unterstützte er mehrere erfolgreiche Feldzüge gegen die Feinde des Oströmischen Reiches und erlangte dadurch wichtige politische und militärische Positionen am byzantinischen Hof.
Nach dem Tod von Leo I. kam Kaiser Zeno an die Macht, der wenig Sympathie für Theoderich hegte. Mit der Zeit musste er jedoch erkennen, dass es strategisch wichtig war, ihn als Verbündeten und nicht als Feind zu haben, und er erlaubte ihm, einige Provinzen des Oströmischen Reiches in Italien zu regieren, die zu dieser Zeit unter der Kontrolle des Königs der Heruler, Odoaker, standen.
Es war nicht leicht, den Gegner auszuschalten. Theoderich brauchte etwa vier Jahre, um seinen Gegner zu bezwingen, der schließlich durch eine Täuschung getötet wurde.
In den Jahren, in denen er Italien regierte und seinen Hof in Ravenna aufbaute, verstand es Theoderich, auf harmonische Weise zu regieren und die römischen Bürger zu respektieren, die weiterhin den Gesetzen des Reiches und ihrem Glauben folgten.
Der Ostgotenkönig ließ auch wichtige öffentliche Bauwerke wie Verteidigungsanlagen, Paläste und Aquädukte restaurieren und erbauen.
Vor allem in Ravenna ließ er seinen Palast neben der Basilika Sant'Apollinare Nuovo und ein Mausoleum errichten, in dem seine sterblichen Überreste für die Ewigkeit ruhen sollten.
Ich verabschiede mich mit folgender Kuriosität von Ihnen: Um Odoaker zu besiegen, täuschte Theoderich ihn, indem er vorgab, ein Bündnis mit ihm eingehen zu wollen, um die Macht zu teilen. Einige Tage später tötete er ihn jedoch während eines Banketts und löschte seine Familie aus.
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