Santa Maria Maggiore ist einer der umwerfendsten Orte in Rom!
Die Kirche, die sich vor Ihnen erhebt, ist die bedeutendste unter den zahlreichen römischen Kirchen, die, wie schon der Name sagt, der Jungfrau Maria geweiht sind, und ragt wie ein abgelegener architektonischer Block auf der Spitze des Hügels Esquilin empor. Sie wurde vor mehr als 1500 Jahren gegründet und im Laufe der Jahrhunderte mehrmals umgebaut: doch ist sie die einzige unter den vier großen Papstbasiliken (die anderen sind Petersdom, Sankt Paul vor den Mauern und San Giovanni in Laterano), die in ihrem Innern noch heute den Aufbau aus den ersten Jahrhunderten des Christentums bewahrt: für Sie wird es sich wie ein Sprung in die Vergangenheit anfühlen!
Während der Jubiläen ist sie eine der von den Pilgern meist besuchten Kirchen, und wenn Sie gläubig sind, dann können Sie hier die Reliquie der Holzwiege anbeten, in die das Jesuskind in Bethlehem gelegt wurde.
Ein Kuriosum von Santa Maria Maggiore ist, dass ihrer Rückseite scheinbar mehr Bedeutung beigemessen wurde, als der Vorderseite. Die Rückseite zeigt in der Tat auf einen beeindruckenden und prachtvolleren Platz: Es handelt sich hierbei um den Platz, auf dem sich der Esquilin-Obelisk erhebt, der auf Wunsch von Papst Sixtus V. dort aufgerichtet wurde.
Der Obelisk ist der schlichteste der vier Obelisken, die von Sixtus V. errichtet wurden, und stammt aus dem Mausoleum des Augustus auf dem Campus Martius, dem Marsfeld, wo er, in vier Teile zerlegt, zusammen mit seinem Zwilling, der sich heute vor dem Quirinal erhebt, am Boden lag. Er stellt den Zielpunkt einer geraden Strecke von malerischem Reiz dar, die vor der Trinita dei Monti endet. Sie fragen sich sicherlich, warum er hinter und nicht vor der Kirche angeordnet wurde: Tatsache ist, dass sich nicht weit von der Rückseite der monumentalen Basilika der Eingang zur Villa des Papstes befand, der somit durch die Anwesenheit des neuen Monuments veredelt wurde!
Und jetzt umgehen Sie die Kirche, deren Außenseite eher einem Adelspalast ähnelt, bis Sie die Fassade erreichen, die auf einen Platz zeigt, in dessen Mitte sich eine Statue der Madonna auf einer hohen antiken Säule erhebt: Ihre Besichtigung der Basilika beginnt hier.
NEBENBEI: Der Überlieferung nach wurde die Basilika im Jahr 356 nach einem wunderbaren Ereignisse gegründet: Ein Schneefall mitten im August. Die von dem unvorhersehbaren Sommer-Schnee bedeckte Fläche wurde als Zeichen angesehen, um den Umfang der Kirche abzustecken, die, wie nicht anders zu erwarten, auch „Santa Maria della Neve“ bzw. Maria Schnee genannt wird.