Audio-Guide Länge: 2.54
Autor: STEFANO ZUFFI E DAVIDE TORTORELLA
Deutsch Sprache: Deutsch

Endlich haben Sie die Esplanade erreicht, die sich vor der Fassade der Basilika San Giovanni erstreckt. Aufgrund ihrer Größe wird sie häufig für Volksfeste genutzt, wie das „Mega-Konzert“ am ersten Mai, am Tag der Arbeit. Die von Bogengängen gesäumte Fassade, die von fünfzehn großen Heiligenfiguren dominiert wird, ist einer der jüngsten Bereiche der Basilika und stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Der Innenraum, der sich durch das weitschweifige Licht, die Holzdecke und die großartigen Statuen der Apostel auszeichnet, bewahrt heute nicht mehr seine frühchristliche Erscheinung und fast alle Dekorationen aus dem Mittelalter und dem 15. Jahrhundert gingen verloren. Anlässlich des Jubiläums im Jahr 1650 wurde er auf Geheiß von Papst Innozenz X. vollständig renoviert. Mit dieser Aufgabe wurde der geniale Architekt Francesco Borromini, der historische Rivale von Bernini, betraut, der die ursprüngliche Aufteilung in fünf Kirchenschiffe beibehielt.

Ich empfehle Ihnen, ein dem Künstler Giotto zugeschriebenes Fresken-Fragment auf der dritten Säule des rechten Kirchenschiffs zu betrachten, in dem Papst Bonifatius VIII. in Anwesenheit von zwei Prälaten die Gläubigen segnet. Nach Meinung einiger Gelehrter könnte es den Beginn des Jubiläums im Jahr 1300 darstellen. In der Tat war es Bonifatius VIII., der das erste Heilige Jahr in der Geschichte eröffnete und somit eine unglaubliche Menge an Pilgern nach Rom lockte, wie auch Dante in der Göttlichen Komödie erwähnt.

Sehen Sie den hohen Tabernakel auf dem Hauptaltar? Er beherbergt die Reliquien der Köpfe der Heiligen Peter und Paul! ...Und versäumen Sie nicht das faszinierende, an der Rückseite befindliche Mosaik aus dem späten 13. Jahrhundert.

Bevor Sie die Kirche verlassen, müssen Sie sich unbedingt den zauberhaften Kreuzgang aus dem 13. Jahrhundert ansehen. Er stellt den größten mittelalterlichen Kreuzgang in Rom dar (die Seiten messen 36 Meter) und ist ein fein gemeißeltes und mit Mosaik-Mustern verziertes Meisterwerk aus Marmor. Die kleinen Säulen zwischen den Bögen sind miteinander verbunden, doch handelt es sich so gut wie nie um „Zwilling“-Säulen, da sie unterschiedliche Formen und Dekorationen aufweisen.

 

NEBENBEI: In der Nacht des Heiligen Johannes versammelten sich die Römer zum Schneckenessen auf der Piazza San Giovanni, in Übereinstimmung mit dem Sprichwort „So viele Schnecken wie Hörner für die Hexen“. Weiterhin gegen die Hexen gerichtet, streuten sie vor dem Verlassen ihres Hauses grobes Salz auf die Schwelle, gleich neben einem Reisigbesen.

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