Der Platz vor dem Pantheon wird Piazza della Rotonda genannt – ein Name, der bereits seit dem Mittelalter gebräuchlich ist, als das Gebäude den Beinamen „Santa Maria della Rotonda“ erhielt.
In der Antike gehörte dieses Gebiet zum Marsfeld, einem Bereich, der öffentlichen Gebäuden und kaiserlichen Monumenten vorbehalten war. Das heutige Erscheinungsbild entstand jedoch im 16. und 17. Jahrhundert, als Papst Gregor XIII. und seine Nachfolger beschlossen, den Platz aufzuwerten und ihm ein würdigeres Aussehen zu geben.
Im Zentrum steht ein Renaissance-Brunnen, entworfen 1575 von Giacomo Della Porta und von Leonardo Sormani im Auftrag von Papst Gregor XIII. ausgeführt. Er besitzt einen achteckigen Grundriss, ist von Stufen umgeben und diente früher nicht nur zur Zierde, sondern auch als Wasserquelle für die Einwohner.
1711 beauftragte Papst Clemens XI. den Architekten Filippo Barigioni, den Brunnen umzugestalten und darauf einen ägyptischen Obelisken zu errichten.
Dieser Obelisk, der „Obelisco Macuteo“, stammt aus dem Sonnentempel des Gottes Ra in Heliopolis in Ägypten. Er ist etwa sechs Meter hoch – mit Sockel fast vierzehn – und aus rotem Granit gefertigt. Interessant ist, dass das Wort „Obelisk“ aus dem Griechischen stammt und „Spieß“ bedeutet, in Anspielung auf seine schlanke, zugespitzte Form. Das Monument wurde bereits in der römischen Kaiserzeit wiederverwendet und im 18. Jahrhundert schließlich hier aufgestellt.
Im Laufe der Jahrhunderte entstanden rund um den Platz Wohnhäuser und Palazzi. Viele mittelalterliche Gebäude wurden abgerissen und durch Renaissancebauten mit Geschäften im Erdgeschoss ersetzt – ein Zeichen dafür, dass dieser Ort über lange Zeit ein lebhaftes Handelszentrum war. Bis ins 19. Jahrhundert fanden hier Märkte, Verkaufsstände und sogar Metzgereien statt. 1847 sah sich Papst Pius IX. gezwungen, besonders laute oder als unschicklich empfundene Tätigkeiten in der Nähe des Monuments zu verbieten.
Die unregelmäßige Ausrichtung der Gebäude und die leicht trapezförmige Form des Platzes zeigen deutlich, dass sich dieses Stadtgefüge nicht nach einem einheitlichen Plan entwickelte. Es wuchs organisch über die Jahrhunderte um das Pantheon herum – entsprechend den Bedürfnissen des Alltags und des Handels.
Ich verabschiede mich mit folgender Kuriosität von Ihnen:
Im Mittelalter befand sich auf diesem Platz ein Fischmarkt. Das Wasser des Brunnens wurde genutzt, um den Fang vor dem Verkauf zu reinigen. Die Römer nannten den Ort daher spöttisch „Piazza della Rotonda dei pesci“ – den Fischplatz beim Pantheon.
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