Das Vittoriano ist einer der am meisten kritisierten Orte in Rom!
Das kolossale Nationaldenkmal für Viktor Emanuel II., dem ersten König des vereinten Italiens, liegt im Herzen von Rom und sticht vor allem wegen des Marmors aus den Steinbrüchen von Brescia hervor, dessen weiße Helligkeit sich von dem normalerweise für die Denkmäler der Stadt verwendeten grauen Travertin deutlich unterscheidet. Noch heute kommt es immer wieder vor, dass jemand vorschlägt, es abzubrechen, aber zweifellos ist es inzwischen ein fester Bestandteil der Skyline geworden.
Obwohl es von Umberto I. gebaut wurde, um seines Vaters Viktor Emanuel zu gedenken, ist das Vittoriano nicht das Grabmal des Königs, das sie hingegen im Pantheon finden. Es wird auch als der „Altar des Vaterlandes“ bezeichnet und hat einen starken symbolischen Wert als Veranstaltungsort für nationale feierliche Zeremonien. Der Bau wurde im Jahr 1885 begonnen, aber seine Konstruktion und vor allem seine schwülstigen Dekorationen forderten jahrzehntelange Arbeit.
Es lehnt sich an den Hügel des Kapitols und ist dem Forum Romanum zugewandt.
In Richtung Venezia-Platz breitet es sich wie in einer Art Domplatz aus, von dem mehrere Treppenrampen hinauf zu der mittleren Ebene führen, die von der Skulptur der Göttin Roma dominiert wird. Beachten Sie die beiden Wächter: Sie schützen das Kohlenbecken, auf dem die Ewige Flamme am Grabmal des unbekannten Soldaten brennt, der hier im Jahr 1921 in Erinnerung an die nicht identifizierten Gefallenen des Ersten Weltkrieges bestattet wurde. Der obere Teil des Vittoriano ahmt einen griechischen Tempel mit Kolonnade nach. Oben können Sie an den Seiten der beiden Turmkörper zwei Wagen aus dunkler Bronze sehen.
Sie sollten jedoch bedenken, dass das Vittoriano nicht das einzige Denkmal war das in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts seine Spuren im Panorama der Stadt hinterlassen hat. Als Rom zur Hauptstadt des Königreiches Italien gekürt wurde, musste man die Stadtplanung offensichtlich ändern, denn es waren neue Gebäude für die Ministerien zu errichten und Wohnraum für die Zehntausenden von Beschäftigten im öffentlichen Dienst zuschaffen. Nur bei der römischen Architektur spricht man nämlich vom „Umbertino-Stil“, nach dem König von Italien, der bei einem Attentat im Jahr 1900 getötet wurde.
NEBENBEI: Der Bau des Vittoriano war ein Abenteuer. Man hatte geplant, die Fundamente im Tuffstein zu verlegen, fand aber nur Kies, Sand, Bimsstein und sogar Wasser vor. Deshalb musst alles verfestigt werden und ein Teil des Hügels wurde rekonstruiert. Und dann kam die Überraschung! In 14 Metern Tiefe wurde das Fossil eines prähistorischen Elefanten entdeckt!