Das Museum des Altertums gehört zu den faszinierendsten Orten von Turin.
Auch wenn Ihnen dies ein Schmunzeln entlockt, das Museum des Altertums ist eine ziemlich neue Institution! Es entstand nämlich erst vor achtzig Jahren, als die Fundstücke dieses Museums endgültig von denen getrennt wurden, die in den Sammlungen des ägyptischen Museums verblieben.
Dazu müssen Sie wissen, dass alle Antiquitäten jeglicher Herkunft zunächst zu den Kunstsammlungen des Hauses Savoyen gehörten, diejenigen nämlich, die ab dem 16. Jahrhundert von Emanuel Philibert von Savoyen gesammelt und dann im 19. Jahrhundert vor allem von Karl Emanuel I. erweitert wurden. Es war genau in jenem Jahrhundert, als alle Antiquitäten in den Palast der Akademie der Wissenschaften übertragen wurden, obwohl die beengten Platzverhältnisse nur die Ausstellung der wertvollsten Stücke zuließen. Die Übrigen Gegenstände wurden in den angrenzenden Räumen gelagert und standen nur den Forschern zur Verfügung.
Gegen 1980 begann man mit der Übertragung der archäologischen Sammlungen in die Gewächshäuser der Gärten des Königspalastes. Dieser schöne Standort wurde bald mit verschiedenen neuen Umgebungen erweitert, einschließlich des schönen Pavillons, der speziell für die Unterbringung archäologischer Objekte von Ausgrabungen im Piemont entworfen wurde. Der Radius des Museums wurde somit bis zu den Ausgrabungen des römischen Theaters in unmittelbarer Nähe ausgedehnt, die durch einen Durchgang unter der „Manica Nuova“ des Königspalastes direkt neben den Dom angebunden wurden.
Mit Ihrem Ticket können Sie deshalb außer dem Museum selbst auch die Reste des Römischen Theaters besichtigen, das aus dem frühen 1. Jahrhundert n. Chr. stammt. Die Reste der halbkreisförmigen Tribüne mit robusten Stützpfeilern und die Struktur der Bühne sind leicht zu erkennen.
NEBENBEI: Nur wenige Schritte vom Museum befindet sich die bedeutendste archäologische Sehenswürdigkeit von Turin, die ich Ihnen empfehlen möchte: Es handelt sich um die Porta Palatina, die im ersten Jahrhundert nach Christus an der römischen Stadtmauer erbaut wurde.
Sie hat rechts und links je einen hohen Backsteinturm mit sechzehn Seiten und von den vier Toröffnungen, die Sie sehen, waren zwei für Fußgänger und zwei für Karren vorgesehen. Auch von den heutigen Straßenbelägen besteht ein großer Teil aus dem Straßenpflaster, das vor zweitausend Jahren verlegt wurde!