KÖNIGLICHE MUSEEN Königliche Bibliothek Selbstportrait Leonardo

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Es ist wohl das berühmteste Selfie der Kunstgeschichte und sicherlich haben Sie es unzählige Male und auf jedem nur irgend vorstellbaren Material reproduziert gesehen: ein strenges Gesicht, eine gerunzelte Stirn mit Geheimratsecken, buschige Augenbrauen und ein langer wallender Bart, fast wie der eines biblischen Propheten. Es ist das Selbstportrait von Leonardo da Vinci, das zweifellos das Glanzstück der Königlichen Bibliothek ist.

Das Selbstporträt ist eine sogenannte „Rötelzeichnung“ und wurde vermutlich um 1515 ausgeführt, als Leonardo 63 Jahre alt war. Wahrscheinlich hat er sie gezeichnet, nachdem er nach Amboise umgezogen war, um im Dienst des französischen Königs Franz I. zu arbeiten. Einige Wissenschaftler sind der Ansicht, dass er das Werk schon viel früher gezeichnet hat und glauben daher nicht, dass der alte Mann Leonardo darstellen soll: Aber es besteht kein Zweifel, dass diese Zeichnung den ihm traditionell von den Künstlern seiner Zeit zugewiesenen Merkmalen entspricht, wie zum Beispiel von Raphael.

Nach seinem Tod im Jahre 1519 hinterließ Leonardo die Manuskripte und alle seine Zeichnungen und Notizen seinem Freund und Schüler Francesco Melzi, der sie zurück nach Italien in seine Villa in Vaprio d'Adda in der Nähe von Bergamo brachte. Leider haben Melzis Erben die außergewöhnliche Sammlung umgearbeitet und ließen sie teilweise verlorengehen: Einige Zeichnungen wurden gebunden und bildeten die berühmten „Kodizes“ von Leonardo da Vinci.

Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts sollte man wieder von diesem Selbstportrait hören, als es kopiert und in einer Gravur für ein Buch reproduziert wurde. Aber die Geschichte ist und bleibt ziemlich mysteriös: Die Zeichnung verschwand ein weiteres Mal, um dreißig Jahre später im Besitz eines piemontesischen Sammlers wieder aufzutauchen, der behauptete, sie in England oder Frankreich gekauft zu haben. Und dank dieses Sammlers ist die Zeichnung Leonardos heute in Turin: Sie wurde zusammen mit vielen anderen Zeichnungen von großen Künstlern von Karl Albert von Savoyen erworben und über die Sammlungen des Hauses Savoyen hat sie hier in der Königlichen Bibliothek ihren Platz gefunden.

 

NEBENBEI: Die Röteltechnik heißt auf Italienisch „Sanguigna“, also die „Blutige“. Aber Sie können unbesorgt sein: Damit hat es nichts Grausiges oder Gewalttätiges auf sich. Sie wird nur mit einem eisenhaltigen Stift ausgeführt. Die auf dem Papier hinterlassenen Striche haben eine rötliche Farbe, die an Blut erinnert!

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