KÖNIGLICHE MUSEEN

Königliche Rüstkammer

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Audio-Guide Länge: 2:57
Autor: STEFANO ZUFFI E DAVIDE TORTORELLA
Deutsch Sprache: Deutsch
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Wie Sie sich vorstellen können, war in der Tradition der königlichen Familien das Sammeln von Waffen eine Art und Weise, Macht und Stärke zu unterstreichen. Aber für das Haus Savoyen, voller tapferer Krieger und erfahrener Jäger, waren Waffen eine echte Leidenschaft. Aus diesem Grund zählt das Königliche Waffenarsenal zusammen mit dem von Madrid und der Kaiserlichen Rüstkammer in Wien zu den reichhaltigsten der Welt.

Die Rüstkammer wurde im Jahre 1837 von Karl Albert unmittelbar nach der Gründung der Galleria Sabauda eingeweiht und entstand auf einem Kern von Waffen, die aus dem Museum des Altertums und den Arsenalen von Turin und Genua stammten. Später wurde sie mit neuen Neuerwerbungen erweitert, die sowohl aus den persönlichen Sammlungen der Könige von Italien als auch von Ankäufen und Stiftungen stammten.

Derzeit ist die Rüstkammer ein integraler Bestandteil des Königlichen Museenkomplexes und befindet sich in der Galerie, die den Königspalast mit den Staatssekretariaten verbindet, wo heute die Präfektur ist. Sie hat eine faszinierende Atmosphäre. Nachdem Sie die Treppe hinaufgegangen sind, betreten Sie einen Raum, der einst das Hoftheater war und im 19. Jahrhundert in den Saal der Rotunde verwandelt wurde. Von hier aus gehen Sie weiter zur prächtigen Beaumont-Galerie, einem großen Saal aus dem achtzehnten Jahrhundert, der von dem großen Architekten Filippo Juvarra entworfen wurde (der von der Treppe der Scheren). Sie ist mit bunten und lebhaften Szenen der mythische Figur des Aeneas dekoriert.

Diese Sammlung ist riesig: Sie beginnt bei den Stichwaffen, von denen einige aus dem Neolithikum stammen, geht weiter mit Rüstungen aus verschiedenen Epochen bis zum 19. Jahrhundert und natürlich zu den Feuerwaffen. Ich empfehle Ihnen insbesondere das Schwert von Sankt Maurizio aus dem dreizehnten Jahrhundert, die eleganten Werke des Mailänder Waffenschmieds Pompeo della Chiesa aus der Renaissance, die (über zwei Meter große) gigantische Rüstung von Diego Felipe de Guzman und die Garnitur von Jagdwaffen deutscher Produktion aus dem 17. Jahrhundert. Dieses Defilee italienischer und deutscher Rüstungen aus dem 16. Jahrhundert ist wahrhaftig ein beeindruckender Anblick, finden Sie nicht auch?

Sie werden auch orientalische und exotische Waffen sehen sowie Erinnerungsstücke aus der napoleonischen Ära, mit einem Schwert, das Bonaparte gehört hatte, und natürlich die Waffen der Könige des Hauses Savoyen.

Teil der Königlichen Rüstkammer ist auch der so genannte Medaillenspiegel: ein kleiner Saal, der eigens vom Hofarchitekten entworfen wurde um die Sammlung aus Münzen, Medaillen und Siegeln von Karl Albert darin unterzubringen.

 

NEBENBEI: Zu den originellsten Stücken der Sammlung gehören die hölzernen Pferde, die mit echtem Pferdeleder überzogen sind: Das berühmteste ist Favorito, das bevorzugte Pferd von Karl Albert. Der König hing sehr an diesem Pferd und als er Mitte des 19. Jahrhundert nach Portugal ins Exil gehen musste, wollte er, dass auch das Pferd zusammen mit ihm umzog.

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