Die Galleria Sabauda ist einer der künstlerischsten Orte von Turin!
Das Museum, das Sie heute besuchen, ist das Ergebnis der Leidenschaft für das Sammeln von Kunstwerken des Hauses Savoyen, das im 20. Jahrhundert durch Stiftungen und Anschaffungen noch erweitert wurde.
Wie die Bibliothek entstand auch die Galleria Sabauda im Auftrag von Karl Albert, einem der Herrscher von Turin, der der Kunst und Kulturmehr besonders viel Aufmerksamkeit schenkte. Ihm verdanken wir die Organisation der Familiensammlungen: Es war eine bedeutende, aber bis dahin ungeordnete Ansammlung von Gemälden, Skulpturen und Kostbarkeiten, die im späten 16. Jahrhundert und im frühen 17. Jahrhundert zusammengetragen wurden, aber noch auf verschiedene Standorte verteilt waren.
Aufgrund der geographischen Lage an den westlichen Grenzen Italiens und eines Königreichs, das schon immer Beziehungen zu Frankreich gepflegt hatte, hat sich die Sammlung der Familie Savoyen nur zum Teil der lokalen künstlerischen Produktion gewidmet und enthält stattdessen viele bedeutende internationale Werke.
Natürlich werden Sie Bilder von piemontesischen Malern und anderen Schulen sehen, aber die charakteristische Besonderheit, die die Galleria Sabauda von anderen italienischen Kunstgalerien unterscheidet, ist die sehr ungewöhnliche und repräsentative Präsenz von niederländischen und flämischen Malern, wodurch Sie die Möglichkeit haben, Meisterwerke von Van Dyck, Rubens, Rembrandt, Brueghel, Memling und Van Eyck zu bewundern.
Sie müssen wissen, dass das Museum seit seiner Gründung dreimal den Standort gewechselt hat. Es wurde unter dem Namen Königliche Galerie im Madama-Palast eröffnet. Als sich dann der Senat dort niederließ, musste die Galleria Sabauda in die zweite Etage des Palastes der Akademie der Wissenschaften umziehen, wo auch das Ägyptische Museum untergebracht war. In der Zwischenzeit vergrößerte sich die Sammlung weiter, wobei auch ganze Sammlungen aufgenommen wurden. Deshalb musste man, sowohl um der Galleria Sabauda als auch dem Ägyptischen Museum mehr Luft zum Atmen zu verschaffen, ein neues Zuhause für die Gemälde finden. Der Umzug an den heutigen Standort, die so genannte „Manica Nuova“ des Königspalastes, in der Sie sich jetzt befinden, dauerte mehrere Jahre.
NEBENBEI: Die neue Aufmachung der Galleria Sabauda konnte auch dank der Mittel realisiert werden, die der italienische Staat durch das Lottospiel zur Verfügung stellte.