Der Sankt-Carlo-Platz ist die elegante „gute Stube“ von Turin!
Die Dynastie des Hauses Savoyen ist aus verschiedenen historischen Gründen mit Frankreich verbunden und deshalb spiegeln viele Sehenswürdigkeiten und urbane Charakteristiken von Turin einen französischen Geschmack wider, vor allem diejenigen aus der Barockzeit. Wenn Sie in Paris gewesen sind, werden Sie sicherlich erkennen, dass der Sankt-Carlo-Platz, der der harmonischste Platz der Stadt ist, einen echten Pariser Look hat und sich offensichtlich am berühmten „Place Royale“ inspiriert.
Sie müssen wissen, dass der Sankt-Carlo-Platz im Laufe der Jahrhunderte viele Rollen gespielt hat: Er war Marktplatz gewesen, Begegnungszentrum für die Aristokratie und auch ein Platz für die Militärparaden der Armee. Er war auch lange Zeit ein praktischer Parkplatz gewesen, aber zum Glück ist er seit 2004 für den Verkehr gesperrt und hat dadurch seinen aristokratischen und raffinierten Touch wiedererlangt. Die Pflasterarbeiten haben interessante architektonische Überreste aus verschiedenen Epochen ans Licht gebracht, darunter römische Ruinen und einen Luftschutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg.
Sehen Sie, wie gleichmäßig und harmonisch er ist, so ganz von Arkaden umgeben!
Er wurde in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts realisiert. An den beiden Längsseiten mit Arkaden können Sie schöne barocke Adelspaläste sehen. In der Mitte steht auf einem hohen Sockel das ehrwürdige Reiterdenkmal von Emanuel Philibert, der im sechzehnten Jahrhunderts Heerführer gewesen war und beschlossen hatte, die Hauptstadt des Herzogtums Savoyen nach Turin zu verlegen. Die Skulptur wird im Volksmund „das Bronzepferd“ genannt und ist ein typischer Treffpunkt für Verabredungen!
Auf der dem Schlossplatz gegenüberliegenden Seite befinden sich an den Seiten der Via Roma zwei symmetrische Barockkirchen. Sie werden „Zwillinge“ genannt, aber bei genauerem Hinsehen werden Sie einige Unterschiede feststellen. Die rechte, die Sankt Carlo Borromeo gewidmet ist, ist ein wenig älter und hat einen Glockenturm. Die linke ist die Kirche von Sankt Cristina und hat eine schöne, von Filippo Juvarra im frühen 18. Jahrhundert entworfene Fassade.
NEBENBEI: Sie müssen wissen, dass der große Sankt Carlo Borromeo zu Fuß von Mailand kam, um das das Grabtuch zu verehren. Vielleicht hat Emanuel Philibert das heilige Tuch deshalb von Chambéry nach Turin bringen lassen, um Ihm die Reise zu verkürzen!