DAS GETTO

Geschichte

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Audio-Guide Länge: 3:14
Autor: STEFANO ZUFFI E DAVIDE TORTORELLA
Deutsch Sprache: Deutsch
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Das Getto ist einer der faszinierendsten Orte in Venedig!

Und das obwohl das Wort „Getto“ einen ominösen Klang hat: Es ist ein Synonym für Gefangenschaft, Leiden und Verschließung geworden. Ironischerweise kommt dieser Ausdruck von einem Begriff im venezianischen Dialekt, ... der auf deutsche Art ausgesprochen wurde! Dazu müssen Sie wissen, dass in den Gießereien der Bronzeguss „Geto“ genannt wurde. Es war nämlich so, dass der Senat der Republik im Jahr 1516 beschloss, die jüdische Gemeinde auf einer Insel zu konzentrieren, auf der zuvor die Gießereien gewesen waren: genau hier, am Ende des Viertels Cannaregio.

Der Bereich war mit dem Rest der Stadt nur durch zwei Brücken verbunden, die Sie noch heute an den Steinplatten erkennen können, auf denen die Verordnungen eingraviert waren. Dadurch konnte das Getto leicht isoliert werden und dies geschah jede Nacht durch das Schließen der Tore. Das Viertel dehnte sich später auch in die umliegenden Stadtteile aus und erhielt durch die hohen und nahe beieinanderstehenden Häuser, durch die der knappe Platz ausgenutzt wurde, ein besonderes Aussehen: Stellen Sie sich vor, dass hier bis zu 4000 Menschen wohnten! Das Getto behielt bis zur Ankunft von Napoleon seine Funktion, der symbolisch die Tore des Viertels geöffnet hat.

Trotz des strengen Aussehens des Gettos und seiner Isolation ging es den Juden in Venedig nicht allzu schlecht, wie das Erblühen der Gemeinschaft auch auf künstlerischer und kultureller Ebene bewies. In den Synagogen können Sie herrliche Beispiele für Dekoration und sakrale Einrichtung finden, vor allem aus der Barockzeit, in denen eindeutig jüdische Motive harmonisch mit traditioneller venezianischer Kunst verschmelzen. Heute sind sie gut restauriert und für die Öffentlichkeit zugänglich.

Wenn Sie eine faszinierende kulturelle Erfahrung machen wollen, buchen Sie eine volle Tour durch das Getto mit einem Besuch in der Synagoge: Die spezialisierten Führer werden von der jüdischen Gemeinde ausgewählt. Nach den Deportationen zählte die jüdische Gemeinde von Venedig nur noch 600 Personen, die nicht mehr im Getto vereint, sondern verstreut in verschiedenen Stadtteilen lebten.

 

NEBENBEI: Gleich nach dem Eingang des Gettos sehen Sie auf der linken Seite eine sehr interessante Platte. Darauf sind die Strafen aufgelistet, die den zum Katholizismus konvertierten Juden auferlegt wurden, die weiterhin jüdische Rituale praktizierten.

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