SAN ZANIPOLO

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Audio-Guide Länge: 3:01
Autor: STEFANO ZUFFI E DAVIDE TORTORELLA
Deutsch Sprache: Deutsch
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Sie sind nun fast ganz hinten im rechten Seitenschiff angekommen; in der letzten Kapelle erwartet Sie ein prunkvoller Komplex der Barock-Kunst, der das andächtige Herz der Basilika von San Zanipolo darstellt. Er ist dem Gründer des Ordens der Dominikaner gewidmet, dem die die Basilika gehört. Die Kapelle stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts und enthält Bilder und Bronzereliefs über das Leben des Heiligen Domenico, der in einem spanischen Dorf geboren war und im Jahr 1221 in Bologna starb. Und jetzt blicken Sie nach oben und tauchen Sie ein in das spektakuläre Deckengemälde: Die Gloria di San Domenico von Giambattista Piazzetta, einem der größten Maler der reichen venezianischen Schule des 18. Jahrhunderts. Das Gemälde hat ein Spiralmuster, das Ihren Blick nach oben führt. Beginnen Sie mit der Betrachtung der Szene bei den Mönchen und Nonnen im Vordergrund, weiter bei der Gestalt des Heiligen Domenico, der von den Engeln zur Heiligen Jungfrau emporgehoben wird. Dann blicken Sie weiter hinauf bis zu dem blendenden Licht, das von musizierenden Engeln umgeben ist, die himmlische Lieder singen. Der Effekt des Aufstiegs zum Himmel wird ohne architektonische Strukturen und ohne einen waghalsigen Gebrauch der Perspektive erzielt, sondern lediglich dank raffinierter bildlicher Tricks und der Emotion einer Farbe, die sehr effektiv und theatralisch nach und nach immer heller wird.

 

Nun stellen Sie das Gerät auf Pause und gehen zu Elemosina di Sant’Antonino von Lorenzo Lotto

 

Sie befinden sich nun vor einem weiteren Meisterwerk dieser Basilika: Dieses Gemälde aus dem sechzehnten Jahrhundert verherrlicht den Dominikaner Antonino Pierozzi, der das berühmte Kloster von San Marco in Florenz gegründet hatte und für seine intensive Tätigkeit der Wohlfahrt für die Armen bekannt wurde. Es ist eine sehr lebendige Szene, die vertikal aufgegliedert ist: Der Heilige sitzt auf einem hohen Thron, neben ihm zwei Engel, die ihm leise ins Ohr zu flüstern scheinen, als ob sie ihm den Willen Gottes über die Zuteilung der Almosen übermitteln wollten. Unter ihm sehen Sie zwei Diakone, die sich über eine Brüstung herauslehnen: Der Erste ist dabei, den Armen Geld zu geben, der Zweite hört den Bitten der „Beschämten“ zu, das sind die ehemaligen Reichen, die in Armut gefallen sind und die sich „schämen“, um Wohltätigkeit bitten zu müssen. Die Szene wird von einem theatralischen roten Vorhang an den Seiten eingerahmt, der ihr einen auffallenden Hauch von Farbe verleiht.

 

NEBENBEI: Der Heilige Vincenzo Ferrer definierte sich als den „Engel der Offenbarung“, weil er in seinen Predigten wiederholt vom unmittelbar bevorstehenden Jüngsten Gericht sprach. Es werden ihm zahlreiche Wunder zugeschrieben: Während einer Dürre ließ er es regnen und einen Maurer hat er von einem Sturz gerettet. Deshalb wird er von den Bauern geschätzt und ist auch der Schutzpatron der Maurer.

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