Egon Schiele (1890-1918) war ein einflussreicher österreichischer Maler und Zeichner, bekannt für seinen intensiven und provokativen expressionistischen Stil. Geboren in Tulln an der Donau, in der Nähe von Wien, zeigte Schiele schon in jungen Jahren ein außergewöhnliches Talent für die Kunst. Er studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, wo er zunächst den traditionellen Kunstkanons folgte, sich aber bald durch seinen einzigartigen und rebellischen Stil auszeichnete.
Schieles Werke sind gekennzeichnet durch verdrehte Linien, verlängerte Figuren und kühne Posen. Seine Motive umfassen oft Selbstporträts, Akte und Porträts, die die menschliche Verletzlichkeit und Angst erforschen. Seine Kunst drückt eine intensive Introspektion und emotionale Tiefe aus, die für seine Zeit revolutionär waren. Schiele wurde stark von seinem Mentor Gustav Klimt und der Wiener Secession beeinflusst, entwickelte jedoch eine eigene und unverwechselbare Bildsprache.
Trotz einer relativ kurzen Karriere produzierte Schiele eine große Menge an Werken, die die sozialen und künstlerischen Konventionen seiner Zeit herausforderten. Sein Leben war von Skandalen und Schwierigkeiten geprägt, darunter eine kurze Inhaftierung wegen angeblich unmoralischen künstlerischen Verhaltens, was jedoch seine Hingabe zur Kunst nicht minderte.
Egon Schiele starb 1918 im Alter von nur 28 Jahren an der Spanischen Grippe.