Walburga "Wally" Neuzil (1894-1917) war eine zentrale Figur im Leben und Werk von Egon Schiele, als seine Geliebte und Muse. Geboren in Tattendorf, Österreich, traf Wally Schiele um 1911, als sie noch ein Teenager war und er ein aufstrebender junger Künstler.
Wally posierte nicht nur für viele von Schieles ikonischsten Werken, sondern war auch eine unterstützende Figur und treue Gefährtin während einer entscheidenden Phase seiner Karriere. Sie ist in zahlreichen Porträts und Akten dargestellt, die den charakteristischen expressionistischen Stil des Künstlers zeigen, mit intensiven und oft provokativen Posen. Eines der berühmtesten Porträts von Wally ist "Bildnis Wally" (1912), das ihre Schönheit und die enge Bindung zwischen den beiden einfängt.
Die Beziehung zwischen Schiele und Wally war intensiv, aber auch stürmisch. Ihre Verbindung dauerte bis 1915, als Schiele beschloss, Edith Harms zu heiraten, eine Frau aus gutem Hause, die in derselben Straße wie Schiele in Wien lebte. Diese Ehe markierte das Ende der Beziehung zwischen Schiele und Wally, eine Entscheidung, die Wally großen Schmerz bereitete.
Nach der Trennung arbeitete Wally während des Ersten Weltkriegs als Krankenschwester. Leider starb sie jung, im Alter von nur 23 Jahren, im Jahr 1917 an Scharlach.
Die Figur von Wally Neuzil bleibt ein grundlegendes Element zum Verständnis von Egon Schieles Werk, nicht nur wegen ihrer Rolle als Muse, sondern auch wegen des emotionalen und persönlichen Einflusses, den sie auf das Leben des Künstlers hatte. Ihre Verbindung zeigt sich in den lebendigen und dramatischen Werken, die Schiele während der Zeit ihrer Beziehung schuf.