Der Kreml ist von imposanten, zinnenbewehrten Mauern umgeben, die sich über etwa 2 Kilometer erstrecken, bis zu 5 Meter dick sind und an manchen Stellen sogar 17 Meter Höhe erreichen. Zu der Außenmauer gehören auch 20 Türme, von denen die fünf größten von großen goldenen Sternen überragt werden, die bis zu anderthalb Tonnen wiegen. Ein Beispiel ist der 62 Meter hohe Wasserzugturm.
Einer der schönsten Türme an der Außenmauer ist der Spasskaja Bašnja oder Zarenturm, durch den einst die Zaren in den Kreml gelangten. Er wurde Ende des 15. Jhs. von dem italienischen Architekten Pietro Antonio Solari entworfen. Im 17. Jh. wurde er umgebaut und mit einem aus zehn Glocken bestehenden Glockenspiel ergänzt, das drei Stockwerke des Gebäudes einnimmt und 25 Tonnen wiegt!
Bevor Sie den Kreml besichtigen, empfehle ich Ihnen einen Besuch des Alexandergartens, der sich über den Abschnitt der Kremlmauer erstreckt, an dem sich auch das Eingangsportal befindet.
Es ist interessant, dass hier früher ein Graben verlief, in dem der Neglinnaja, ein kleiner Nebenfluss der Moskwa, floss. Um 1823 wurde er jedoch unterirdisch umgeleitet, um den nach Alexander I., Kaiser von Russland von 1801 bis 1825, benannten Garten anzulegen.
Ich möchte einige interessante Elemente des Gartens hervorheben.
Am Fuße des Eckturms befindet sich das Grabmal des unbekannten Soldaten. Hier findet jede Stunde die zeremonielle Wachablösung statt.
Unweit davon steht ein Obelisk aus dem Jahr 1914, der der Romanov-Dynastie gewidmet ist, die von 1613 bis 1917 regierte. Im Jahr 1918 wurden aus politischen Gründen die Namen von Revolutionären und sozialistischen und kommunistischen Denkern wie Marx und Engels eingraviert.
Richten Sie vom Garten aus Ihren Blick auf die Kremlmauern und suchen Sie nach dem einzigen aus der Festungsmauer hervorragenden Turm: Es ist der aus dem frühen 16. Jh. stammende Kutafya-Turm, über den Sie den Kreml erreichen. Dieser Verteidigungsbau ist über eine Auffahrt mit der Festung verbunden, die ursprünglich als Brücke über den Graben führte. Die Auffahrt führt zum Dreifaltigkeitsturm, der mit seinen 80 Metern der höchste Turm des Kremls ist. Erwähnenswert ist, dass sein Kellergeschoss früher als Kerker diente.
Und noch eine Kuriosität: Das Glockenspiel im Erlöserturm läutet vier Mal am Tag. Um 6:00 Uhr und 12:00 Uhr ertönt die russische Nationalhymne, während um 15:00 Uhr und 19:00 Uhr die Melodie „Gloria“ des Komponisten Michail Ivanovič Glinka erklingt.