Die Peter-Paul-Festung mit ihrem sternförmigen Grundriss wurde 1703 von Zar Peter dem Großen auf der Haseninsel Zayachy nach einem Entwurf des großen Schweizer Baumeisters Domenico Trezzini errichtet.
Es ist anzumerken, dass die Festung während des zwischen 1700 und 1721 andauernden Großen Nordischen Krieges als militärische Zitadelle entstand. In ihrem Inneren ließ Peter der Große eine prächtige Kathedrale errichten, in der er selbst und seine Nachfolger beigesetzt werden sollten. Außerdem entstand dort der Hofpalast, ein Gerichtshof und die Gefängnisse in der Trubeckoj-Bastion.
Der Grundstein für die Festungsanlage wurde am 27. Mai vom Zaren selbst gelegt und enthielt die Inschrift: „Im Gnadenjahr 1703 wurde die Stadt St. Petersburg vom Zaren und Großherzog Pjotr Alexejewitsch, dem Kaiser von ganz Russland, erbaut.“ Dieses Gebäude bildete tatsächlich den ersten Nukleus der Stadt.
Die Zitadelle ist leider auch für ihre Gefängnisse bekannt. Zu Beginn des 20. Jhs., in den Jahren der Russischen Revolution, bezeichneten die Gegner des Zaren sie als einen Höllenort, an dem Tausende von Gefangenen in schmutzigen und überfüllten Kerkern, zwischen Folter und Unterernährung, fest gehalten wurden. Das war aber in Wirklichkeit nicht der Fall. Wie sich herausstellte, wurden nie mehr als einhundert Gefangene gleichzeitig im Gefängnis gefangen gehalten, und die meisten von ihnen verfügten über Tabak, Briefpapier und Bücher, darunter auch umstürzlerische wie Das Kapital von Karl Marx. Als die Festung während der Februarrevolution 1917 von den Revolutionären während der von den Bolschewiki angeführten Revolten erobert wurde, gab es tatsächlich nur neunzehn Gefangene.
Während Ihres Besuchs können Sie die Peter-Paul-Kathedrale, das Großherzogliche Mausoleum, das Museum der Geschichte Sankt Petersburg und das Museum für Raumfahrt und Raketentechnik besichtigen.
Und noch eine Kuriosität: Einer der ersten Gefangenen in der Festung war der Sohn von Peter dem Großen, Aleksej, der im Juni 1718 unter Folter den Verrat an seinem Vater gestand und dort am 7. Juli starb.