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Der Alexanderpalast ist das zweitgrößte Gebäude in Zarskoje Selo. Er wurde von Giacomo Quarenghi im Auftrag von Katharina der Großen als Hochzeitsgeschenk für deren Lieblingsneffen Alexander I. errichtet.

Der 1796 fertiggestellte Palast gilt als eines der schönsten neoklassischen Gebäude Russlands. Quarenghi, der den Bau ursprünglich für St. Petersburg entworfen hatte, schuf ein wahres Meisterwerk, das mit seiner Harmonie und akribischen Dekoration besticht. Die Hauptfassade beeindruckt vor allem durch die prächtige Kolonnade in der Mitte und die beidseitig herausragenden Flügel.

Nachdem Alexander den Thron bestiegen hatte, schenkte er den Palast seinem Bruder Nikolaus, der das Innere und die Gärten verschönerte. In dieser Zeit entstand der berühmte Berg-Saal, der mit einer großen Rutsche für die Kinder von Nikolaus I. ausgestattet wurde.

Der Alexanderpalast erlangte vor allem dadurch Berühmtheit, das er zur Residenz des letzten Zaren Nikolaus II. und seiner Frau Alexandra Fjodorowna wurde, nachdem sie den Winterpalast aufgrund der gefährlichen Ereignisse des Petersburger Blutsonntags von 1905 – als die kaiserliche Garde auf unbewaffnete Demonstranten schoss – verließen und hier Zuflucht suchten.

Das Kaiserpaar machte aus dem Ballsaal das Ahornzimmer und das Neue Studio und schuf im Obergeschoss neue Räumlichkeiten für seine Kinder. Die Kaiserin Alexandra wählte zusammen mit dem Architekten Meltzer den Jugendstil, der als „bürgerlich“ und nicht kaiserlich galt: Der berühmteste der renovierten Räume ist der Malven-Saal.

Das Gebäude wurde an das Strom- und Telefonnetz angebunden und 1899 wurde sogar ein Aufzug installiert. Mit der zunehmenden Verbreitung des Kinos wurde auch eine Vorführkabine im Halbrunden Saal eingebaut.

Im Palast kann man eine Ausstellung über die letzten Romanows mit Fotos, Modellen, persönlichen Gegenständen und Vorführungen einer Dokumentation sehen, die während der Herrschaft von Nikolaus II. aufgenommen wurde.

 

Und noch eine Kuriosität: Nach der Oktoberrevolution wurde das Innere des Palastes intakt gehalten, um den Menschen zu zeigen, wie die Zaren gelebt hatten. Im Jahr 1930 beschloss die Regierung jedoch, den Palast zu schließen, da die Besucher noch immer großes Interesse und Sympathie für die Monarchie zeigten.

 

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