Nicola Pacassi, geboren am 5. März 1716 in Wiener Neustadt, war ein bedeutender österreichischer Architekt italienischer Herkunft. Sohn des Giovanni, eines Bildhauers griechischer Herkunft, zog er nach Wien, um am Grabmal der kaiserlichen Familie zu arbeiten. Im Jahr 1745 vollendete er den Palazzo Attems-Petzenstein in Gorizia, der österreichische Barockeinflüsse in einer vorwiegend venezianischen Struktur hervorhob. Zwischen 1755 und 1763 entwarf er die Kreuzkirche in Wien, wobei er einen französischen Rokokostil annahm, der als 'Theresianischer Stil' bekannt ist. Nach häufigen Aufenthalten in Wien wurde er 1753 von Maria Theresia zum Hofarchitekten ernannt. Seine Vielseitigkeit führte ihn dazu, an vielen Werken zu arbeiten, einschließlich des Schlosses Schönbrunn in Wien. Im Jahr 1768 wurde er zum Baron und Mitglied der Akademie von S. Luca in Rom ernannt. 1769 vollendete er den Palast für die Erzherzogin Maria Anna in Klagenfurt, ein Beispiel für funktionalistischen Klassizismus, der ein Vorläufer des Neoklassizismus war. Im Jahr 1772 begann seine Karriere zu schwinden, und er starb 1790 in Wien. Trotz seines umfangreichen Werks wurden viele seiner Bauten im Eifer des Neoklassizismus zerstört. Seine Figur, lange Zeit durch nationalistische Interpretationen verzerrt, wurde für seinen einzigartigen Beitrag zur architektonischen Szene des österreichischen Reiches neu bewertet.