Der Stil dieser imposanten Kirche ist neogotisch, und tatsächlich zeigt er verschiedene gotisch-mittelalterliche Merkmale, wie die Spitzbögen, die große Vielfalt der inneren Gewölbe oder seine prunkvollen Verglasungen.
Außerdem hat die Kirche eine beachtliche Anzahl an Türmen, Turmspitzen und Zinnen. Letztere wurden gerade erst restauriert, weil mehr als 70 % von ihnen während des Erdbebens im Jahr 2011 zerstört worden waren.
Die National Cathedral hat eine rechteckige Grundstruktur mit neun internen Kirchenschiffen mit einem Schnittpunkt an einem Querschiff mit abermals sechs Kirchenschiffen. An der Kreuzung der beiden Querschiffe hebt sich der „Gloria in Excelsis Tower“ empor, ein Glockenturm, dessen Spitze 206 Meter über dem Meeresspiegel liegt und damit den höchsten Punkt der Stadt darstellt.
Die Pilgrim Observation Gallery – die den äußeren Teil einnimmt, der zum großem Turm führt– ermöglicht eine wunderbare Aussicht auf das Panorama von Washington.
Über dem Hauptportal können Sie „Ex Nhilo“ von Frederick Hart bewundern, eine der bedeutendsten religiösen Skulpturen des vergangenen Jahrhunderts, die von der Erschaffung des Menschen erzählt. Die Skulptur setzt sich auf dem Nord-Tympanon fort, wo die Erschaffung des Tages dargestellt wird und auf dem Süd-Tympanon die der Nacht.
Für die Konstruktion wurde ein gelber, für den Bundesstaat Indiana typischer Stein verwendet. Doch auch moderne Materialien wie Stahlbeton und Stahl fehlen nicht.
Von besonderem Interesse sind die Abflussrohre für das Regenwasser, die von grotesken Skulpturen ummantelt sind. Die Kathedrale hat gut 112 davon, die alle verschieden sind. Sie stellen Menschen oder fantastische Tiere dar, die Symbole der amerikanischen Staaten oder auch den Teufel. Eines verkörpert tatsächlich einen Yuppie mit seinem Aktenkoffer.
Und noch eine Kuriosität: Das berühmteste Abflussrohr der Kathedrale ist das von Darth Vader, dem Bösewicht aus Star Wars. Sie können ihn in der Nähe des Ausgangs neben der Statue von Abraham Lincoln sehen, direkt unter der zentralen Zinne des Nordwestturms. Die Statue geht auf das Jahr 1980 zurück, als die beiden zentralen Türme noch im Bau waren. Sie wurde von einem Kind, Christopher Rader, dem Gewinner eines vom National Geographic Magazine ausgelobten Wettbewerbs, gezeichnet. Keine andere Kirche auf der Welt hat eine Statue, die einer Kinofigur huldigt.