Audio-Guide Länge: 3.09
Autor: STEFANO ZUFFI E DAVIDE TORTORELLA
Deutsch Sprache: Deutsch

Die sechste Episode mit dem Titel Szene im Spielsalon bringt Ihnen eine beeindruckende Galerie von Gesichtern und Gesten vor Augen, die von Laster und Korruption gezeichnet sind. Der Lebemann ist in die Knie gezwungen und verflucht seine Pechsträhne; weil die Perücke auf den Boden gerutscht ist, bleibt sein Kahlkopf nicht mehr verborgen. Auf der rechten Seite stellt ein schwergewichtiger Geldverleiher einen Wechsel über ein Darlehen von 500 Pfund aus. Fast niemand scheint zu bemerken, dass der im hinteren Teil des Raumes eindringende Rauch auf einen Brand hinweist, der bald alles verwüsten wird.

 

Jetzt gehen Sie weiter zum siebten, dramatisch Bild mit dem Titel Szene im Gefängnis, auf dem Sie sehen können, dass Tom wegen seiner Spielschulden eingesperrt wurde. Es ist eine dramatische Szene: Auf der linken Seite sehen Sie Tom, dem das Entsetzen ins Gesicht geschrieben ist, während ihm die Alte, die er geheiratet hat, in die Ohren schreit. Ein Junge, der ihm einen Becher Bier gebracht hat, fordert dessen Bezahlung, während der Gefängniswärter ein Trinkgeld verlangt. Aus den verschiedenen, rund um den Lebemann verstreut liegenden Gegenständen kann man schließen, dass er vergeblich versucht, mit seinen Erfindungen, der Alchemie oder dem Verfassen von Theaterstücken Geld zu machen. Auf der rechten Seite sieht man Sarah, die beim Anblick ihres tief gefallenen, ehemaligen Verführers ohnmächtig geworden ist. Unter den Menschen, die sie zu stützen versuchen, befinden sich auch einen Anwalt und ein kleines Mädchen, die mit Tom Rakewell gemeinsame „Tochter der Sünde“.

 

Nun gehen Sie zur achten und letzten Episode mit dem Titel Im Irrenhaus. Im Irrenhaus für die Armen von Bedlam wälzt sich Tom halbnackt auf dem Boden und hat offensichtlich eine schwere Krise. Zwei Krankenpfleger binden seine Handgelenke und Knöchel fest, Sarah hält ihn unter Tränen. Zwei affektierte Damen besichtigen den Ort wie zum Zeitvertreib: Ihr Grinsen ist das herbste und unmenschlichste Detail des gesamten Zyklus. Um sie herum spielt sich das tägliche Leben der Irren in seiner monströsen Komik ab. Auf der linken Seite ist eine Dreiergruppe zu sehen, mit einem pummeligen Kerl, der sich für den Papst hält, einem besessenen Geiger und einem melancholischen und liebeskranken, kleinen Mann. In der Mitte spielt sich ein Verrückter mit Zepter und Papierkrone als König auf, während ein affenartiger Schneider sich mit Stoffresten gekleidet hat und ein schwachsinniger Astronom durch ein Teleskop aus Karton blickt; in der Zelle hinter Sarah ist ein Mann zu sehen, der von einer mystischen Krise befallen ist. Sie müssen wissen, dass vor Hogarth kein anderer Maler den Mut hatte, das wahre Leben in einem Irrenhaus zu malen!

 

NEBENBEI: Hogarth war eindeutig ein Wegbereiter: Wenn er ein Werk fertiggestellt hatte, verkaufte er es, indem er eine Anzeige in den Zeitungen veröffentlichte. Heute würde er das über einen Blog im Internet tun!

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