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Deutsch Sprache: Deutsch

Der Kowloon Walled City Park ist ein wichtiger historischer Ort, der von der Transformation Hongkongs am Ende des 20. Jhs. zeugt.

Dieser große Stadtpark war bis in die 80er-Jahre des 20. Jhs. einer der verrufensten Orte Hongkongs und eines der am dichtesten besiedelten Gebiete der Welt.

 

Aber fangen wir von vorne an: Dieses Gebiet von Kowloon hatte in der Vergangenheit dank seiner Lage eine große strategische Verteidigungsbedeutung, weshalb Chinesen und Engländer lange Zeit um seinen Besitz kämpften, selbst als das englische Reich die Herrschaft über Kowloon und die New Territories erlangt hatte.

Der Name Walled City, oder befestigte Stadt, leitet sich von den Mauern ab, die diesen Ort seit der Mitte des 19. Jhs. zum Schutz umgaben.

 

Die Wandlung begann während des Zweiten Weltkrieges, als die Mauern zerstört wurden und mehrere Migrationsströme aus China folgten, die zu einem raschen, unkontrollierten Anstieg der Bevölkerung auf dieser kleinen Fläche von nur 27.000 Quadratmetern führten.


In diesem von den Briten verlassenen und damit zum „Niemandsland“ gewordenen Gebiet waren fast 33.000 Menschen beheimatet.


 

Selbst 14-geschossige Wohnblocks wurden illegal und unmittelbar an bereits bestehende gebaut. Die Gebäude standen so eng aneinander, dass zu den unteren Etagen kein Licht gelangte.

Eines der größten Probleme war die Wasserknappheit, denn das gesamte Viertel wurde nur über acht Leitungen versorgt.

Im Inneren der Gebäude wurden geheime Gänge gegraben, um leichter von einem zum anderen zu gelangen und die dreckigen, stinkenden Straßen voller Müll zu vermeiden.


Im gesamten Bezirk gab es nur drei Gebäude mit Aufzügen, die viele Bewohner anderer Hochhäuser benutzten, um über die Dächer zu ihren Häusern zu gelangen.

Trotz allem basierte das Zusammenleben auf einem großen Zusammengehörigkeitsgefühl.

 

Und noch eine Kuriosität: Im Zentrum des Viertels, das heute ein Park ist, steht ein historisches Regierungsgebäude, das Yamen, umbenannt in „Almosenhaus“. Die anglikanische Kirche nutzte es, um die Bevölkerung durch Verteilung von lebensnotwendigen Hilfsgütern zu unterstützen.

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