Zu den interessantesten Gebäuden, die Sie in Wan Chai bewundern können, gehören drei Gebäude, die zu einem einzigen Ensemble, dem „Viva Blue House“, zusammengefasst wurden. Es handelt sich um die drei Gebäude Blue House, Yellow House und Orange House.
Zwischen den 1920er- und 1950er-Jahren im westlichen Stil erbaut, bestechen sie nicht nur durch ihre unverwechselbaren, leuchtenden Farben, sondern auch durch eine gekonnte Mischung aus europäischen und asiatische Stilelementen. Vielleicht muten Ihnen diese Gebäude etwas verwahrlost an, doch letztlich ist auch dies ein faszinierender Aspekt der Vergangenheit und des Auf und Ab, das dieses Viertels durchlebt hat.
Die Nam Koo Terrace, auch das Rote Haus genannt, präsentiert sich hingegen in einem ganz anderen Stil. Das elegante Backsteingebäude wurde zu Beginn des 20. Jhs. erbaut und war in jener Zeit sicherlich wunderschön. Während der japanischen Besetzung waren die Besitzer gezwungen, das Haus zu verlassen, und es wurde anscheinend von den Japanern als Bordell für hohe Beamte genutzt.
Zwei weitere Gebäude von historischem Interesse, die seit Jahrzehnten der lokalen Gemeinde dienen, sind die alte, winzige Post aus dem Jahr 1913 und die Polizeistation aus 1932.
In der Nachbarschaft gibt es auch einige Tempel, darunter einen der größten auf Hongkong Island, den Pak Tai Tempel in der Lung On Street.
Die dem Meeresgott Pak Tai geweihte Kultstätte stammt aus dem Jahr 1863 und beherbergt im Hauptsaal ihrer drei Räume eine drei Meter hohe zirka 400 Jahre alte Statue. Das herrliche Gebäude beeindruckt sowohl außen als auch innen durch seinen Reichtum an Statuen und Verzierungen. Ich möchte auf die drachenförmigen Gebilde an den Seiten der Eingangstreppe und die bunten Drachen auf dem Dach aufmerksam machen. Sie stehen für Frieden, Glück und Reichtum.
Und noch eine Kuriosität: Um mehr über die japanische Invasion in China zu erfahren, empfehle ich Ihnen den interessanten Film von Steven Spielberg „Das Reich der Sonne“, der sich mit der Inhaftierung der Westeuropäer während der Besatzung beschäftigt. Unter ihnen waren mehrere Frauen, die gezwungen wurden, in sogenannten „Komforthäusern“ zu leben, in denen sie sich japanischen Soldaten fügen mussten, wie im Roten Haus in Wan Chai.