AKROPOLIS

Parthenon Zweiter Teil

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Audio-Guide Länge: 2:49
Deutsch Sprache: Deutsch
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Trotz seiner enormen Größe wirkt der Parthenon völlig harmonisch und vermittelt einen Eindruck von ruhiger und majestätischer Kraft und Ausgewogenheit. Um diesen Effekt zu erreichen, wandte Iktinos einige Tricks an, die Sie vielleicht überraschen: Die Grundplatte ist in der Mitte etwas höher als an den Enden, um nicht den Eindruck zu erwecken, dass sie sich unter dem Gewicht des Tempels verbiegt. Außerdem sind die Säulen leicht nach innen geneigt, da sie sonst aus der Ferne den Eindruck erwecken würden, nach außen zu ragen. Aber das ist noch nicht alles: Sie sind auch leicht aufgewölbt, um nicht schmal zu wirken. Diese optischen Korrekturen sind kaum wahrnehmbar, aber notwendig, um den Blick des menschlichen Auges auf das Bauwerk zu harmonisieren. Wie Sie sehen, wurde alles bis ins kleinste Detail durchdacht, um dem Tempel ein perfektes Aussehen zu verleihen.

Ich möchte Sie jedoch darauf aufmerksam machten, dass der größte Ruhm des Parthenons seine Skulpturen waren, die von Phidias, einem der berühmtesten Bildhauer aller Zeiten und persönlichen Freund von Perikles, geschaffen wurden. Auf den beiden Giebeln befanden sich zwei prächtige Gruppen von bunten Statuen, die die Geburt von Athena und ihren Triumph über den Gott Poseidon verherrlichten. Im Inneren des Tempels befand sich die kolossale Statue der Göttin, eingetaucht in die geheimnisvolle Halbschattenwelt und schimmerndes Gold. Darüber hinaus befanden sich in der horizontalen architektonischen Struktur, die das Dach stützte, 92 gemeißelte Platten mit Szenen von Mythen und Kriegsereignissen.

Wie Sie sehen können, ist die Cella, in der die Statue der Athena aufbewahrt wurde, fast vollständig verschwunden. An ihrer Wand befand sich ein Zierfries, in dem die feierliche Prozession, die während des wichtigsten religiösen Festes des antiken Athen stattfand, erzählt wurde.

Viele dieser Skulpturen können Sie im Akropolis-Museum bewundern, aber um die prächtigen originalen Giebel zu sehen, müssen Sie nach London ins British Museum gehen!

 

 

Und noch eine Kuriosität: Der Athener Politiker Perikles, treibende Kraft für den Bau der Denkmäler auf der Akropolis, galt bei vielen Mitbürgern als Tyrann. Sie wagten jedoch nicht, ihn direkt anzugreifen, sondern richteten ihren Unmut gegen den von ihm beschützten Phidias. Sie beschuldigten ihn, einen Teil des Goldes gestohlen zu haben, das für die Statue der Athena verwendet werden sollte. Phidias schaffte es, sich diesbezüglich zu verteidigen, wurde aber erneut der Entweihung beschuldigt, weil er sich und Perikles auf dem gigantischen Schild der Statue dargestellt habe. Der große Bildhauer wurde schließlich in den Kerker geworfen, wo er − wahrscheinlich an Gift − starb.

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