AKROPOLISMUSEUM

2. Etage Parthenonfries - 2. Teil

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Audio-Guide Länge: 2:21
Deutsch Sprache: Deutsch
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Halten Sie inne, um den Fries in seiner Gänze zu betrachten: Sie werden sehen, wie die schönste Jugend jener Zeit sich der Tür des heiligen Tempels nähert, um das Geschenk an Athena zu überbringen: ein Peplos, das mit Gold bestickte Gewand der noblen Athener Mädchen. Phidias arbeitete an dem Werk nicht allein, sondern lieferte die Zeichnungen und führte nur einige Teile selbst aus. Er verlieh ihm menschliche Wärme, einen harmonischen Rhythmus und bestechende Schönheit. Es ist beachtenswert, dass bis zu diesem Zeitpunkt nichts als so schön und natürlich zugleich angesehen wurde.

Folgen Sie der Bewegung der Figuren, es ist, als ob sie von einer Welle durchzogen würden, die sie durch ihr Auf und Ab miteinander verbindet. Sie werden feststellen, dass sich ein fließender Rhythmus durch die gesamte Komposition zieht, besonders in der Bewegung der Reiter; hier sehen Sie erstaunliche Details in der Position der Beine der Tiere und in der Haltung sowie dem Ausdruck der jungen Menschen. Es ist ein Lobgesang zu Ehren des Pferdes und des ewigen Zaubers der Jugend.

Menschen, Dinge und Tiere wurden mit Gespür für natürliche Details dargestellt, ohne jedoch jemals in Monotonie zu verfallen. Und wenn es Wiederholungen gibt − die jedoch nie identisch sind − so ist ihre Funktion vergleichbar mit der des Refrains in der Musik. Achten Sie auf die Variationen, auf die Figuren im Vorder- und Hintergrund, auf die Bewegung ihrer Glieder, auf ihre Blickrichtungen und darauf, wie die verschiedenen Schlüsselfiguren miteinander verbunden sind. Es handelt sich tatsächlich um die Darstellung aller Bürger, vereint durch die gemeinsame Teilnahme an einer Handlung, bei der zugleich ein jeder seine individuelle Persönlichkeit zeigt.

 

 

Und noch eine Kuriosität: Sie haben sicherlich bemerkt, dass sich alle auf einen einzigen Punkt zubewegen: Sobald Sie ihn erreicht haben, stehen Sie vor den Göttern, die nichts Monumentales oder Heldenhaftes an sich haben. Sie sitzen mit äußerster, menschlicher Natürlichkeit und unterhalten sich als Freunde bei einem Festmahl. Nichts unterscheidet sie von den Athenern, die sich ihnen nähern, außer dass sie, wenn sie aufstehen würden, größer wären. Eine vollkommene und heitere Harmonie verbindet die Menschen mit ihnen, weil die Griechen jener Zeit in jedem Menschen die Göttlichkeit anerkannten.

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