Der Markusplatz ist, wie Sie sicher wissen, einer der berühmtesten Plätze der Welt!
In einem wirren und engen Labyrinth wie Venedig wird Ihnen der Markusplatz mit seinen 12.000 Quadratmetern und umgeben von wundervollen Gebäuden wie ein lichtdurchfluteter Bereich der Schönheit und Harmonie erscheinen. Er ist immer wunderschön, ganz unabhängig von der Jahreszeit, ob am Tag oder in der Nacht, und ich rate Ihnen, mehrmals wieder zu kommen, um zu unterschiedlichen Zeiten sehen zu können, wie sich das Licht und die Schatten ständig verändern. Wieder anders ist dann die Situation anlässlich der großen Volksfeste, wie der überfüllten Karneval mit den Masken, oder wenn er wegen des so genannten „Hochwassers“ völlig leer ist, wenn der Pegelstand der Lagune die Piazza überflutet und Sie auf schmalen Laufstegen gehen müssen.
Zwischen den Scharen von Tauben, den Touristen, den Cafétischen und den kleinen Orchestern ist die Piazza tagsüber immer überfüllt. Sie müssen bedenken, dass die Esplanade vor der Basilika ab dem neunten Jahrhundert gebaut wurde und schon immer mehr oder weniger die aktuelle Größe und Form eines Trapezes hatte, im Lauf der Zeit hat sie jedoch ihr Aussehen entscheidend verändert. Im Mittelalter hatte sie ein militärisches Aussehen und war durch Mauern und den Dogenpalast geschützt, der damals eine Burg mit richtigen Türmen war. Dann wurden die Mauern von Gebäuden mit Arkaden und Loggien ersetzt, die „Procuratie“ genannt wurden, und der Platz wurde zunächst mit Backsteinen gepflastert. Später im 18. Jahrhundert erhielt er den heutigen schönen „Teppich“ aus Trachytblöcken, die eine große und zentrale rechteckige Fläche zeichnen.
Am entgegengesetzten Ende, dem Dom gegenüber, wo der Platz schmaler wird, stand eine Kirche, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts abgerissen wurde, um für die Procuratie Nuovissime und die große Treppe zum Correr-Museum Platz zu schaffen.
Auf der rechten Seite der Basilika liegt die Piazzetta San Marco, die zwischen dem Dogenpalast und der Marciana-Bibliothek auf die Lagune blickt. Auf der gegenüberliegenden Seite können Sie ein Selfie machen, auf der Piazzetta dei Leoni, die ihren Namen von den beiden Skulpturen aus dem achtzehnten Jahrhunderts hat.
NEBENBEI: Dies ist die einzige „Piazza“ in Venedig: Alle anderen Freiflächen in der Stadt werden als „Campo“ bezeichnet, oder als „Campiello“, wenn sie kleiner sind. Sie werden schnell auch die anderen lokalen Bezeichnungen erlernen: Die Straßen heißen ‘Calli“, die überdachten Passagen heißen „Sottoporteghi“, die an den Kanälen geschaffenen Wege heißen „Rio Terrà“ (Keller) und die Straßen, die am Wasser verlaufen heißen „Fondamenta“.