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Das Haus, in dem Rembrandt in Amsterdam gelebt hat, ist ein wahres Eintauchen in die Kunst und das Privatleben des großen Malers.

Sie sollten wissen, dass Rembrandt seine Heimatstadt Leiden verließ und 1631 nach Amsterdam zog, wo er sich sofort als sehr geschickter Porträtmaler und als Künstler mit der Fähigkeit etablierte, jedes Thema mit Originalität umzusetzen.

In Amsterdam traf und heiratete er Saskia, die Cousine seiner Mitbewohnerin, und zog mit ihr zuerst in eine Mietwohnung, bis er 1639 beschloss, ein Haus im sich entwickelnden jüdischen Viertel zu kaufen, obwohl er Sohn einer Katholikin und eines Calvinisten war.

Er entschied sich für ein Gebäude von beachtlicher Größe und Schönheit, das vor seinem Einzug unter Aufsicht des bekannten Architekten Jacob van Campen renoviert wurde. Es bot einerseits genügend Platz für die Umkleideräume der Schüler und Modelle sowie seine Sammlungen und entsprach andererseits seinem Wunsch, seinen erreichten sozialen Rang nach außen zu repräsentieren.

Das Haus brachte dem Paar jedoch kein Glück. Nur zwei Jahre später, 1642, starb Saskia an Tuberkulose, nachdem sie Rembrandts vierten Sohn, Titus, geboren hatte, während vorher schon drei Kinder unmittelbar nach der Geburt gestorben waren.

Außerdem überstieg das luxuriöse Palais Rembrandts Möglichkeiten. Obwohl er einer der bestbezahlten Künstler seiner Zeit war und seinen Verdienst durch Privatunterricht ergänzte, gab er mehr aus, als er verdiente, vor allem für asiatische Grafiken und Kunstobjekte, Mineralien und historische Artefakte. Er endete hoch verschuldet und unfähig, jemals seine Schulden zu begleichen. Sein wirtschaftlicher Ruin gipfelte mit seiner Insolvenzerklärung im Jahr 1656.

Nach einer Reihe mehrjähriger Gerichtsverfahren musste Rembrandt sein gesamtes Vermögen versteigern und 1660 das Haus verlassen und in bescheidene Räumlichkeiten an der Rozengracht im Jordaan-Viertel umziehen.

 

 

Und noch eine Kuriosität: Auch eine Frau trug zu Rembrandts Ruin bei. Der Maler hatte eine Beziehung mit dem Kindermädchen seines Sohnes, das ihn wegen eines gebrochenen Eheversprechens anzeigte und von ihm eine Leibrente von zweihundert Gulden pro Jahr erhielt.

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