Der Besuch des Rijksmuseums ist chronologisch aufgebaut und beginnt im Untergeschoss mit eindrucksvollen Werken vom Mittelalter bis zur Renaissance.
Zu Beginn der Ausstellung finden Sie vor allem Skulpturen, zuerst romanische und dann gotische, Goldschmiedearbeiten, kostbare Stoffe und raffinierte Elfenbeinschnitzereien.
Wenn Sie in den Bereich des 15. Jhs. gelangen, erwarten Sie Gemälde holländischer Meister, die denen italienischer Zeitgenossen gegenübergestellt werden.
Besonders wertvoll sind die Bronzestatuetten aus dem Denkmal der Isabella von Bourbon aus dem Jahre 1467, die ein Meisterwerk in der Feinheit der Ausführung und ein bewegendes historisches Zeitzeugnis über die gehobene Mode der Zeit darstellen.
Es folgt ein großer der Renaissance gewidmeter Teil, in dem ich unter den Gemälden des 16. Jhs. das Porträt des venezianischen Bischofs und Wissenschaftlers Daniele Barbaro von Paolo Veronese hervorheben möchte.
Am Ende dieser Sektion sehen Sie die ersten Beispiele von Stillleben und Gemälden, die Ereignissen des täglichen Lebens gewidmet sind, Themen, die im nächsten Jahrhundert sehr erfolgreich sein werden.
Weiter geht es mit einem Besuch im zweiten Stock, wo Sie neben der Ehrengalerie mit den Werken von Rembrandt und Vermeer, über die ich Ihnen in den nächsten Audio-Dateien berichten werde, zahlreiche Räume bewundern können, in denen die niederländische Kultur des „Goldenen Zeitalters“ sowohl durch Malerei als auch durch Möbel, Silberwaren, Wandteppiche und Alltagsgegenstände breit vertreten ist.
Die chronologische Abfolge sieht dann den Besuch der Räume des ersten Stockwerks vor, die sich auf das 18. und 19. Jh. konzentrieren und durch eine wunderschöne Keramik- und Porzellanausstellung bereichert werden. Unter den zahlreichen Gemälden und eleganten Möbeln möchte ich Sie auf das wunderbare Porträt von Don Ramòn Satuè des berühmten spanischen Malers Francisco Goya sowie ein Selbstporträt von Vincent van Gogh aufmerksam machen.
Die dritte Etage widmet sich schließlich dem 20. Jh. mit Werken niederländischer Künstler und thematischen Abschnitten, die sich mit Design, Kostüm und Technik des täglichen Lebens befassen.
Und noch eine Kuriosität: Verpassen Sie nicht das Puppenhaus von Petronella Oortman. Erbaut im Jahre 1700, ist es ein außergewöhnliches, etwa zweieinhalb Meter hohes Miniaturhaus aus seltenen Materialien und mit kostbaren Details. Die Besitzerin war kein Kind, sondern die Frau eines reichen Textilhändlers aus Amsterdam. Nach Rembrandts „Die Nachtwache“ ist es das beliebteste und bekannteste Objekt des Museums.