Barcino ist einer der antiksten Orte von Barcelona.
Sind Sie bereit für eine Zeitreise in das erste Jahrhundert vor Christus? Die Historiker sind sich noch nicht alle einig darüber, aber nach Ansicht der meisten von ihnen wurde Barcelona von den antiken Römern gegründet, genauer gesagt von Kaiser Augustus, der im zwölften Jahr vor Christus dem neuen Zentrum den Namen „Barcino“ gab.
Ihre Tour, die das gesamte Barri Gòtic umfasst, verläuft an den Außengrenzen von Barcino und beginnt an der Plaça de la Vila de Madrid. Hier sind Sie außerhalb der alten Stadtmauern, wo sich eine Nekropole befand. Es gab nämlich ein Gesetz, das verlangte, dass sich die Friedhöfe außerhalb der Mauern befinden mussten. Über die Carrer De La Canuda gehen Sie weiter zur Plaça Nova.
Hier können Sie die Reste der alten Stadtmauern und das Nordtor von Barcino sehen, umrahmt von zwei viereckigen Türme, deren unterer Teil aus der Römerzeit stammt. Wenn Sie sich den linken Turm genauer ansehen, wird Ihnen ein herausragender Bogen auffallen: Es handelt sich um ein Stück des Aquädukts, das in alter Zeit die Stadt mit Wasser versorgte.
Gehen Sie entlang den Mauern weiter zur Carrer de la Tapineria und zur Carrer del Sotstinent Navarro bis zur Plaça dels Traginers, wo sich ein Wehrturm befindet. Dann geht es weiter zur Carrer del Correu Vell, wo Sie nach rechts in die Carrer de Regomir abbiegen und bis zum Pati Llimona, dem Bürgerzentrum, wo man Reste von Mauern und Fragmente von Mauern und Thermen sehen kann.
Nun gehen Sie zur Carrer del Call, die sich im Herzen des ehemaligen jüdischen Viertels befindet. In der Nummer 5 finden Sie ein Juweliergeschäft, in dem Spuren der westlichen Mauer bewahrt geblieben sind. Ihre Zeitreise durch die Epoche des Römischen Reiches findet auf der Plaça de Sant Jaume ihren Abschluss, wo sich wahrscheinlich das antike Forum befand, das war der wichtigste Platz an der Kreuzung der zwei Hauptstraßen, die im römischen Urbanismus „Cardo“ und „Decumanus“ genannt wurden.
NEBENBEI: Sie müssen abfahren und möchten das in Gottes Gnaden tun? In der Carrer de Regomir befindet sich seit 500 Jahren eine in den römischen Mauern eingebaute Kapelle, die dem heiligen Christophorus, dem Schutzpatron der Reisenden gewidmet ist. Am 10. Juli, dem Tag des Heiligen, verbringt ein Priester den ganzen Tag damit, vor der Kapelle, Fahrzeuge zu segnen und den Reisenden Lavendelblüten zu schenken.