Wenn Sie sich fragen, warum der Park am Hang gebaut ist, dann sollen Sie erfahren, dass Gaudí selbst ihn nicht einebnen wollte. Und das war keine schlechte Idee, denn dank einer sorgfältigen Sammlung und Kanalisierung der Gewässer konnte er diese unwirtliche und trockene Zone in eine grüne Oase verwandeln! Einige der verrücktesten Gestaltungen im Park, wie die Skulptur des fröhlichen Salamanders, verstecken Wasserhähne und Ventile.
Der Name des Parks aus bunter Keramik begrüßt Sie schon am Eingangstor. Links und rechts können Sie die einzigen beiden Gebäude sehen, die hier gebaut wurden: die Muster-Villa und das Haus des Aufsehers mit dem lustigen Zinnen-Dach.
Steigen Sie nun die lange Treppe hinauf, die auf den Hügel führt, wo Sie den Brunnen mit dem Salamander finden, der das Symbol des Parks ist: ein sympathischer, lächelnder Drache, überzogen mit kunterbunten Keramikfragmenten.
Farben finden Sie in diesem Park überall: Gaudí hat die Architekturen mit lebhaften Majoliken verkleidet und dem Ganzen damit ein märchenhaftes Aussehen verliehen. Der Architekt war seiner Zeit weit voraus, denn er arbeitete schon damals mit recycelten Materialien: Er holte sich die Ausschussprodukte einer Fabrik für industrielle Keramiken und verwandelt sie in bizarre Mosaiken, die das Markenzeichen seiner Kunst wurden.
Das Gebäude oben an der Treppe mit dem Dach voller kleiner Kuppeln wird „Tempel der hundert Säulen“ genannt, auch wenn es nur 86 sind. Wie Sie sehen, ist er eine Mischung aus griechischer Architektur und Jugendstil-Dekorationen. Von den Decken hängen Stalaktiten aus Beton und die Mauern sehen aus wie Felsen, was uns an die Leidenschaft Gaudís für die Natur erinnert. Hier und dort erblickt man anstelle einer Säule eine Rosette aus Keramik.
Aber über schräge und überdachte Durchgänge, die an der Seite des Abhangs realisiert und von spiralförmigen Säulen gestützt werden, kann man sogar noch höher hinaufsteigen! So kommen sie auf die große Terrasse mit einer Balustrade, die gleichzeitig Sitzgelegenheit bietet. Sie werden wie von einer kontinuierlichen Welle umgeben und begrüßt, von der aus man die berühmte Aussicht auf Barcelona und die Türme der Sagrada Familia genießen kann.
In der kleinen Villa am Eingang finden sie das Gaudí-Museums-Haus, wo man außer Gemälden auch die Originalmöbel seines Schlafzimmers und seines Ateliers bewundern kann.
NEBENBEI: Gaudí wurde auch der Architekt Gottes genannt, denn er wollte vor allem Werke konstruieren, die die Menschen in Kommunikation mit Gott bringen sollten.