Audio-Guide Länge: 2.39
Deutsch Sprache: Deutsch

Hinter den Fassaden des Wenzelsplatzes verbirgt sich unerwartet eine der interessantesten Prager Kirchen, die St. Maria Schnee. Man kann sie nur zu Fuß über die stimmungsvollen überdachten Passagen erreichen. Ihr „Erscheinen“ versetzt in Erstaunen. Laut einem Projekt aus dem 14. Jh. sollte St. Maria Schnee eine der größten Kirchen der Stadt werden: Letztlich wurde aber nur der von einer einfachen Fassade abgeschlossene Chor umgesetzt.

Im Inneren ist sie wahrlich beeindruckend. Ihr barocker Altar trifft auf die enormen Höhen der gotischen Architektur.

Auf dem alten Friedhof wurden sehr hübsche für den Obstanbau genutzte Gärten angelegt, die einen friedvollen Rückzugsort im Herzen der Neustadt bilden.

Die Kirche ist ein idealer Ausgangspunkt für weitere kurze Abstecher in das Neustädter Zentrum. Ganz in der Nähe befindet sich das großartige 1923 für eine Versicherungsgesellschaft erbaute Palais Adria. Es ist ein Paradebeispiel für die vom Kubismus inspirierte Architektur, die auf die weiß, blau, rote böhmische Flagge anspielt.

 

Ein weiteres bedeutendes Bauwerk aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts befindet sich in unmittelbarer Nähe: das 1910 erbaute Haus Diamant. Seinen Namen verdankt es seinen prismenähnlichen Verzierungen, die an Diamanten erinnern. Interessanterweise umschließt das Gebäude eine einstige Votivnische mit einem Bild des Heiligen Johannes Nepomuk.

 

Noch ein paar Schritte und Sie gelangen zum Karlsplatz, einem riesigen inmitten der Stadt vollkommen unerwarteten Platz. Ursprünglich als Viehmarkt geschaffen und dem großen König Karl IV. gewidmet, ist er mit einer Länge von mehr als 500 Metern und einer Breite von 150 Metern der größte Prager Platz. Zwischenzeitlich wurde er zum Lieblingspark der Studenten der naheliegenden Universität. Auf einer Seite erstreckt sich das große barocke Gebäude des Jesuitenkollegs mit der prachtvollen St. Ignatius von Loyola Kirche, während über allem der hohe Turm des Neustädter Rathauses wacht. Er ist das Ergebnis der Zusammenlegung von sehr sorgfältig restaurierten Gebäuden aus dem 15. und 16. Jahrhundert.

 

Und noch eine Kuriosität: Sowohl der Wenzelsplatz als auch der Karlsplatz waren Austragungsorte für den Vollzug der Todesstrafe. Während auf dem Wenzelsplatz sogar zwei Schafotte standen, war der Karlsplatz der Hinrichtung Adliger und Geistlicher vorbehalten.

TravelMate ! Die Travel App, die Ihnen über die faszinierendsten Orte der Welt erzählt!
Teilen auf