Der National Mall. Mit mehr als 24 Millionen Besuchern pro Jahr zählt sie zu den weltweit am meisten besuchten Orten.
Wie Sie gleich sehen werden, handelt es sich um einen 3 Kilometer langen Park, der sich vom Kapitol bis zum Lincoln Memorial erstreckt. In seiner Mitte ragt der Obelisk des Washington Monuments empor.
Der Architekt Pierre Charles L’Enfant hat die National Mall ursprünglich als lange Allee geplant, dies wird jedoch nie umgesetzt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erlässt die McMillan Kommission, ein Expertenrat, einen Masterplan zur Fertigstellung der Stadt. Danach werden andere Gärten zusammengelegt und sogar eine Eisenbahnhaltestelle verlegt, die zwischenzeitlich hinter dem Washington Monument entstanden war. Ich empfehle Ihnen, den Park vollständig zu Fuß zu durchqueren und auf Ihrem Weg die zahlreichen Mausoleen, Statuen und Denkmäler zu bewundern. An den Park angrenzend befinden sich Museen wie die National Gallery of Art oder das Nationale Luft- und Raumfahrtmuseum und das Hirshhorn Museum, die beide unter der Federführung der Smithsonian Institution betrieben werden.
Die National Mall ist sowohl ein zeitgenössischer als auch stark geschichtsträchtiger Ort. Hier versammeln sich die Amerikaner, die für die Zeremonie anlässlich der Amtseinführung des US-Präsidenten keine Eintrittskarte haben. Im Jahr 2009 warteten fast 2 Millionen auf die Nominierung von Barack Obama. Hier fand im Jahr 1963 der große Aufmarsch der Afroamerikaner statt, als Martin Luther King seine legendäre Rede hielt und mehrfach wiederholte „I have a dream”. Während seines Besuches im Jahr 1979 hielt Papst Johannes Paul II hier die Heilige Messe ab.
Doch der Park ist auch ein Ort für Unterhaltung und Vergnügen, in dem die Washingtoner joggen, spazieren gehen oder Picknick machen und das ganze Jahr über Festivals, Konzerte und Veranstaltungen verschiedenster Art stattfinden.
Ich verabschiede mich mit folgender Kuriosität von Ihnen: Eine dieser Veranstaltungen entpuppte sich als ein sehr origineller Streich. Am 12. Juni 2010 wurde direkt vor dem Kapitol ein Polospiel ausgetragen. Die Eintrittskarten waren mit 95 Dollar wirklich sehr teuer. Es sollte ein Spiel zwischen den Nationalmannschaften der Indianer und der Amerikaner sein. Doch sehr bald wurde klar, dass die mutmaßlichen Spieler der indianischen Mannschaft Amerikaner pakistanischer Herkunft waren, die in Florida lebten...
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