LOUVRE-MUSEUM

Venus Von Milo Sully-Flügel Saal 16

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Audio-Guide Länge: 3:06
Autor: STEFANO ZUFFI E DAVIDE TORTORELLA
Deutsch Sprache: Deutsch
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Sie stehen vor der Venus von Milo, einer der berühmtesten Skulpturen der hellenistischen Kunst und einer der eindrucksvollsten Verkörperungen der weiblichen Schönheit.

Die „Göttin der Schönheit“, wie sie vom deutschen Dichter Heinrich Heine beschrieben wurde, wurde im Jahr 1820 auf der Insel Milos, auf den Kykladen-Inseln, von einem Bauer gefunden. Die Statue war in zwei Teile zerbrochen. Der Mann war fasziniert von der Statue und versuchte, sie bei sich zu verstecken. Sie wurde jedoch dann von türkischen Soldaten entdeckt und an einen französischen Offizier verkauft, der sofort verstand, dass er es mit einem Meisterwerk zu tun hatte. Der Offizier ließ sie restaurieren und präsentierte sie König Ludwig XVIII., der sie kaufte und im Louvre aufstellte.

Kritiker sind sich mittlerweile einig, dass es sich bei der in Stein gehauenen Figur um Venus, die Göttin der Liebe und Beschützerin der Verliebten, handelt. Ihr gedankenverlorener Ausdruck vermittelt tiefe Sinnlichkeit und die angedeutete Verschwiegenheit macht sie noch faszinierender.

Wie Sie sehen können, ist die Skulptur etwas größer als ein normaler Mensch, nämlich ganze 2,02 Meter hoch. Die Figur ist gänzlich aufgerichtet, mit nacktem Oberkörper, und die Beine sind mit Tüchern bedeckt. Wenn Sie genau hingucken, sehen Sie, dass das Gewicht der Figur auf dem rechten Bein liegt, das linke Bein ist dagegen leicht gebogen. Der Rest des nackten Körpers ist ein bisschen nach rechts gedreht. Welliges Haar umrahmt das ernste, leicht mollige Gesicht und schlingt sich hinter dem Kopf zu einem Knoten. Leider fehlen ihre Arme. Was glauben Sie, welche Geste hat die Skulptur einst ausgedrückt? Hierzu wurden diverse Vermutungen angestellt. Eine dieser Vermutungen verbindet den Namen der Insel Milo mit dem Wort „Apfel“ und dem bekannten Mythos vom Urteil von Paris, der Venus als die Schönste aller Göttinnen bezeichnete und ihr deshalb einen goldenen Apfel schenkte. Im Gegenzug erhielt er die Liebe von Elena, der schönsten Frau der Welt.

Nehmen Sie sich genügend Zeit um dieses Meisterwerk aus jedem Blickwinkel zu betrachten. Sie wurde gerade deshalb in der Mitte des Raumes platziert, um eine 360-Grad-Ansicht zu ermöglichen. Während Sie die Weichheit der Formen bewundern und die Sanftheit, mit der das Licht diese Formen liebkost, erinnere ich Sie daran, das der Name ihres Erschaffers noch immer nicht bekannt ist. Ein Großteil der Forscher ist sich einig, dass sie Alessandro di Antiochia um 130 v. C. geschaffen hat.

 

NEBENBEI: Dieses Kunstwerk gilt allgemein als ein vortrefflicher Ausdruck des weiblichen Charmes. Im Laufe seiner Geschichte hat sie Lobsagungen aus jeder Ecke der Welt erhalten. Der einzige, der sie nicht mochte, war der Maler Renoir. Er definierte sie ohne lange Reden als „une grande gendarme"( „eine dicke Polizistin").

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