Das Marmottan ist eines der außergewöhnlichsten Museen von Paris!
Das kleine, ausgefallene Museum, das sich in einer alten Jagdresidenz am Rande des Bois de Boulogne erstreckt, bewahrt für Sie einige der berühmtesten Werke der französischen Malerei, beginnend bei dem legendären Gemälde von Monet.
Das Gemälde - Impression. Soleil levant - wie Sie vermutlich schon seinem Titel entnommen haben, ist dieser Meerblick bei Sonnenaufgang, der trotz seiner geringen Größe von unsagbarer Bedeutung ist, da er zum Symbol des nach ihm benannten Impressionismus wurde.
Sie müssen wissen, dass die kollektive Ausstellung unabhängiger Künstler, die im Jahr 1874 im Atelier des Fotografen Nadar stattfand, von einem Kunstkritiker auf gewollt abfällige Art und Weise als „Ausstellung der Impressionisten“ bezeichnet wurde. Der Kritiker hätte nie gedacht, dass seine heftige Rezension, die in der Zeitschrift „Le Charivari“ veröffentlicht wurde, der höchst geschätzten künstlerischen Bewegung der gesamten modernen Kunst einen Namen geben würde!
Aufgrund der rund hundert Gemälde von Monet (ein Bestand von unschätzbarem Wert) wurde das Museum erst vor Kurzem in „Musée Marmottan Monet“ umbenannt. Der Großteil der Werke des Begründers des Impressionismus erreichte das Museum im Jahr 1966, nach dem Tod von Monets zweitem Sohn, doch war es bereits im Jahr 1934 mit den Sammlungen des Schatzmeisters Jules Marmottan, die nach und nach durch bedeutende Spenden und Akquisitionen bereichert wurden, der Öffentlichkeit zugänglich. Wenn Sie ein Liebhaber des Impressionismus sind, dann kommen Sie hier mit den namhaftesten Künstlern dieser Bewegung bestimmt auf Ihre Kosten: Manet, Renoir, Pissarro, Sisley, Gauguin, Degas. Doch hat das Marmottan Ihnen nicht nur seine Gemäldesammlung zu bieten: Hier werden Sie unter anderem von einer reichen und umfassenden Sammlung von Skulpturen, Möbeln und Kleinkünsten in Staunen versetzt. Ich empfehle Ihnen insbesondere die einzigartigen Miniaturen, wie einige Seiten des Stundenbuchs des Etienne Chevalier, ein Meisterwerk der französischen Miniaturmalerei aus der Mitte des 15. Jahrhunderts.
NEBENBEI: Rund dreißig Gemälde des Museums sind dem Teich der Seerosen gewidmet, der den Garten von Monet verzierte. Kaum zu glauben, doch in der japanischen Stadt Nagoya gibt es einen Seerosen-Teich, der dem von Monet so ähnlich ist, dass sich zahlreiche Touristen dorthin begeben und sein Foto auf Facebook in nur zwei Monaten 30 Millionen mal aufgerufen wurde!