Audio-Guide Länge: 3.18
Autor: STEFANO ZUFFI E DAVIDE TORTORELLA
Deutsch Sprache: Deutsch

Der Museumsrundgang gliedert sich in drei Hauptebenen: Das Erdgeschoss, das entlang eines zentralen Korridors verläuft, das terrassierte Zwischengeschoss und die obere Ebene, die sich über dem Atrium mit den Gleisen entwickelt.

Gleich nach dem Eingang befinden Sie sich gegenüber dem großen Korridor der Skulpturen, an dem die seitlichen Säle liegen. Ich rate Ihnen, nach der nummerierten Reihenfolge vorzugehen und beim ersten Saal rechts zu beginnen. In chronologischer Reihenfolge beginnen Sie bei den wichtigsten künstlerischen Formen, die den Zeitraum zwischen 1848 und 1870 geprägt haben. Von Eugène Delacroix geht es weiter zum Realismus mit den Werken von den Malern Courbet und Millet und dem Graveur und Bildhauer Honoré Daumier, an dessen Büsten aus bemaltem Ton Sie sich vergnügen können, bei denen er scharfsinnig die Gesichtszüge einiger Politiker seiner Zeit „verzerrt“ hat.

Die Tour geht weiter mit den Landschaftsbildern der „Schule von Barbizon“ und den Gemälden der Impressionisten vor der „offiziellen“ Geburt der Bewegung im Jahr 1874.

Um nicht aus der chronologische Reihenfolge zu geraten, gehen Sie nun hinauf zur oberen Ebene und betreten das Universum des Impressionismus, in der weltweit umfassendsten Sammlung, die dieser künstlerischen Bewegung gewidmet ist. Vor allem hier konzentrieren sich die dreieinhalb Millionen Besucher pro Jahr, die es zum meist besuchten Museum in Paris gleich nach dem Louvre machen.

Wenn Sie zur Zwischenebene hinuntergehen, die der post-impressionistischen Generation gewidmet ist, können Sie Werke von Van Gogh, Gauguin, Paul Signac und Georges Seurat bewundern. Ein ganzer Abschnitt ist von Skulpturen von Rodin besetzt, dem großen Meister des 19. Jahrhunderts, der für die Statue des Denkers berühmt ist. In den anderen Sälen befinden Sie sich mitten in der „Belle Epoque“, mit Vasen, Stühlen, Möbeln, Glasarbeiten und Mosaiken, die zum sogenannten „Blumenstil“ gehören, der zwischen dem 19. und dem 20. Jahrhundert in Paris großen Erfolg hatte. Ich empfehle Ihnen insbesondere das Charpentier-Esszimmer mit den Möbeln aus Pappelholz, Mahagoni und Eiche.

Wenn Sie die Spuren der ursprünglichen Nutzung des Gebäudes interessieren, dann werfen Sie einen Blick auf die große Verglasung über den Gleisen, die dank der Verwendung von hellen Kalksteinen dem Weg eine außergewöhnliche und diffuse Helligkeit verleiht. Und übersehen Sie auch nicht die große Uhr mit dem prunkvollen Rahmen aus Bronze, die von ganz oben das Museum dominiert und in Erinnerung an die Vergangenheit der Eisenbahn sein Symbol geworden ist.

 

NEBENBEI: Hier im Orsay können Sie auch das wahrscheinlich skandalöseste Bild sehen, das je gemalt wurde. Es heißt „Origine du monde" und ist von Gustave Courbet. Sein Vorbesitzer war der Psychoanalytiker Jacques Lacan, der es aber unter einem anderen Gemälde verborgen hielt!

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