Audio-Guide Länge: 3.06
Autor: STEFANO ZUFFI E DAVIDE TORTORELLA
Deutsch Sprache: Deutsch

Das Forum Romanum ist einer der ergreifendsten Orte in Rom!

Während Sie unter den prächtigen Ruinen der Ewigen Stadt, zwischen dem Kapitol, dem Palatin und dem Kolosseum spazieren gehen, möchte ich damit beginnen, Ihnen die Geschichte des Forum Romanum zu erzählen. Zunächst müssen Sie wissen, dass es vor der Gründung Roms hier nur ein sumpfiges Tal gab, in dem die auf den Gipfeln der nahe gelegenen Hügel wohnenden Menschen ihre Toten begruben. Etwa 700 vor Christus wurde die Ebene planiert und mit einem Boden aus gestampfter Erde versehen: Sie wurde in ein „Forum“ verwandelt, das ist das lateinisches Wort für „Platz“. Dieser Platz verband mehrere kleinere Dörfer, um einen einzigen Siedlungsbereich zu bilden. Es war die Zeit der „sieben Könige von Rom“ und die etruskische Dynastie der Tarquini grub die Cloaca Maxima. Dies war eine Art von Abflusskanal, die zur Entwässerung des Bodens beitrug und die Fläche viel gesünder machte. Inzwischen hatte das Forum zwei unterschiedliche Funktionen übernommen: Es war das Zentrum der öffentlichen Verwaltung und der Marktbereich.

Als Rom in den Punischen Kriegen Karthago besiegte, wurde es zum Beherrscher des Mittelmeeres und zur größten Macht der westlichen Welt. Und das Forum entwickelte sich, um seine zentrale Lage und den Reichtum widerzuspiegeln. In der Ära von Julius Cäsar und von Augustus, also zwischen dem ersten Jahrhundert vor Christus und dem ersten Jahrhundert nach Christus, erhielt das Forum Romanum seine endgültige Form entlang seiner Hauptachse, die „Via Sacra“ genannt wird.

Im ersten und zweiten Jahrhundert wurden in der Nähe weitere Plätze eröffnet, die daher als die Kaiserforen bezeichnet wurden. Das letzte „klassische“ Denkmal war die Säule, die der byzantinischen Kaiser Phocas im Jahr 608 errichten ließ. Dann begann der Verfall des Forum Romanum, der über tausend Jahre andauern sollte. Von den antiken Monumenten wurde der Marmor und die Skulpturen entwendet und sie wurden als Steinbrüche für Baumaterial oder Notunterkünfte missbraucht. Wie Sie sich vorstellen können, waren die einzigen Gebäude, die nicht verfielen, diejenigen, die in christliche Kirchen oder kleine Festungen verwandelt worden waren. Erst im 18. Jahrhundert begann man mit der archäologischen Rückgewinnung dieses Bereichs, die bis heute andauert, denn manchmal ergeben sich bei der Wiederherstellung der alten Denkmäler bedeutende Neuigkeiten. Aber jetzt sollten Sie Ihren Spaziergang in diesem riesigen Ruinenbereich und zwischen Pinien und Oleander genießen.

 

NEBENBEI: Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts hieß das Forum „Campo Vaccino“, also „Kuhweide“, denn auf dieser unbewirtschafteten Fläche mit den Ruinen weideten tatsächlich Kühe!

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