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Unter den eleganten Palästen von Trient mit ausgeprägtem venezianischem Stil sticht die strenge Fassade des Palazzo Thun heraus, der von der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts bis 1873 die Privatresidenz der Adelsfamilie Thun war und heute das Rathaus beherbergt.

Erstmals wurde dieses historische Gebäude im Zusammenhang mit der Zusammenlegung einiger mittelalterlicher Bauten im 15. Jh. erwähnt, die die alte Grafenfamilie Thun, die ursprünglich aus dem Val di Non stammt, gekauft hatten.

Später, im 16. Jahrhundert, war es im Auftrag von Sigismondo Thun Gegenstand eines großen Renovierungsprojekts, bei dem es an den Seiten erweitert wurde und seine heutige Form erhielt. Auch die Gliederung der Fassade in vier Fensterreihen geht auf diese Zeit zurück. Die bei den Restaurierungsarbeiten aus dem Jahr 1997 gefundenen Spuren belegen, dass die Fassade früher spitze Bogenfenster hatte. Bei dieser Gelegenheit wurde die wie Mauerwerk anmutende, jedoch gemalte Dekoration entdeckt, die das Gebäude heute charakterisiert; dies ist eine besondere Technik, die eine Art von Mauerverkleidung nachahmt, die mit überlappenden Steinen ausgeführt wird.

An der Fassade − sowohl an den Ecken als auch am Portal aus dem 16. Jh. − ist das Wappen der Familie Thun zu sehen.

Die letzte wichtige Phase der architektonischen Erneuerung geht auf die 1830er-Jahre zurück und wurde von Graf Matteo Thun in Auftrag gegeben. Diese Arbeiten betrafen die Renovierung des großen Kolonnadenhofes, dem einzigen, der heute besichtigt werden kann, sowie zahlreiche Innenräume, die heute als Büros der Gemeindeverwaltung genutzt werden.

Ich verabschiede mich mit folgender Kuriosität von Ihnen: Die reiche Grafenfamilie Thun, ursprünglich Tono genannt, besaß im Val di Non einige prächtige Schlösser, von denen drei besichtigt werden können: das Castel Thun, das Castel Bragher und das Castel Castelfondo. Das berühmteste trägt den Namen der Familie, in dem 1569 bei einem Brand bedauerlicherweise ein wichtiges Mitglied ums Leben kam, Sigismondo Thun, auch „der Sprecher“ genannt, der während des Konzils von Trient Botschafter des österreichischen Kaisers Ferdinand von Habsburg war.

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