Dem Kyu-Iwasaki-Tei, ehemaliges Anwesen des Iwasaki-Klans, dem Gründer von Mitsubishi.
Der Name Kyu-Iwasaki-Tei bedeutet altes Iwasaki-Haus. Das Anwesen besteht aus drei herrlichen Gebäuden, umgeben von einem prächtigen Park.
Im Jahre 1896 kaufte Hisaya Iwasaki, Sohn des Gründers der Mitsubishi-Gruppe, dieses Areal, um darauf seine Residenz mit mehr als 20 Gebäuden zu errichten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es von den Amerikanern beschlagnahmt. Zum Zeitpunkt der Rückübertragung waren von der ursprünglichen Bebauung nur noch zwei Gebäude im westlichen und eins im japanischen Stil verblieben, da viele Wohnungen abgerissen worden waren.
In der Meiji-Zeit wurden viele westliche und japanische Gebäude nebeneinander gereiht, der japanische Pavillon diente als Wohnung und das Gebäude im westlichen Stil als Gästehaus.
Das Hauptgebäude stammt vom englischen Architekten Josiah Condor aus dem Jahr 1896. Es ist aus Holz und hat ein Schieferdach. Die Frontfassade ist geprägt von einem Türmchen, umgeben von einer Säulengalerie, die vom englischen Stil des 17. Jahrhunderts inspiriert wurde. Auf der Rückseite befindet sich eine zweigeschossige Veranda im typischen Kolonialstil. Die Sonnenterrasse stammt hingegen aus dem Jahr 1910.
Die Innenräume können besichtigt werden. Sie werden überrascht feststellen, dass die Deckenverzierungen in den Gästezimmern, die Bodenfliesen und andere Details vom islamischen Stil geprägt sind.
Der Billardraum geht ebenfalls auf Josiah Condor zurück. Er ist aus Holz im gotischen Stil und erinnert an ein Schweizer Refugium; er ist durch einen unterirdischen Gang mit dem Keller des Hauptgebäudes verbunden.
Das japanische, Wakkan genannte Gebäude, wird stattdessen Kijiro Okawa zugeschrieben. Es wurde zur gleichen Zeit wie das Hauptgebäude fertiggestellt und ist ein Beispiel für die Shogakukan-Architektur. Obwohl es einst eine große Villa war, gibt es heute nur noch drei Zimmer: die Haupthalle, ein kleines Schlafzimmer, ein Teezimmer und nur noch ein Badezimmer.
Obgleich der Garten im westlichen Stil wiederaufgebaut wurde, erinnern die Überreste einer alten Yukimi-Laterne und eines kleinen Tempels an sein ursprüngliches Aussehen.
Ich verabschiede mich mit folgender Kuriosität von Ihnen: Die Räume des Hauptgebäudes waren fast vollständig mit Goldtapeten tapeziert, die heute leider nicht mehr zu sehen sind.