Der renommierte Künstler Lucien Pissarro, geboren am 20. Februar 1863 in Paris und verstorben am 10. Juli 1944 in Heywood, England, ist ein herausragender Vertreter des Impressionismus und Neoimpressionismus. Als ältester Sohn des bedeutenden impressionistischen Malers Camille Pissarro, entwickelte Lucien gemeinsam mit seinen Brüdern seine künstlerischen Talente. Seine enge Verbundenheit mit der Familie spiegelt sich auch in seiner Ehe mit Esther Levi Bensusan wider, aus der die talentierte Malerin und Radiererin Orovida Camille Pissarro hervorging.
Die Flucht vor dem Deutsch-Französischen Krieg führte die Familie 1870 nach London, wo Lucien seine künstlerische Ausbildung fortsetzte. Zurück in Frankreich, wurde er durch den Einfluss von Paul Cézanne und Claude Monet sowie den Unterricht seines Vaters frühzeitig mit der impressionistischen Malerei vertraut. Interessanterweise erweiterte Pissarro seine künstlerischen Horizonte ab 1880, indem er sich intensiv mit der Technik des Holzdrucks und Holzschnitts beschäftigte.
Die künstlerische Reise führte Lucien ab 1890 dauerhaft nach London, inspiriert von der Kunst William Morris' und den Illustratoren des Arts and Crafts Movements. Dort gründete er die „Éragny Press“ und hielt Vorlesungen über den Impressionismus. Seine künstlerische Produktion, geprägt von sozialistischen Überzeugungen, fand auch in der anarchistischen Presse in London und Paris Anerkennung.
Die letzten Jahre seines Schaffens waren von persönlichen Herausforderungen geprägt, darunter ein Schlaganfall im Jahr 1897. Dennoch setzte Lucien seine künstlerische Tätigkeit fort, wobei er von seiner engagierten Frau Esther unterstützt wurde. Sein Werk, das die Landschaften Süd-Englands in all ihrer Schlichtheit und den Wechsel zwischen Regen und Sonnenschein einfing, unterstreicht seine Treue zu den impressionistischen Prinzipien seines Vaters. Lucien Pissarro, Mitglied verschiedener Künstlergruppen, einschließlich der Camden Town Group, hinterließ nicht nur ein künstlerisches Erbe, sondern auch eine beeindruckende Korrespondenz mit seinem Vater Camille, die als bedeutendes Zeugnis der Impressionismusgeschichte gilt.