ESCORIAL

Basilika

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Audio-Guide Länge: 2:44
Autor: STEFANO ZUFFI E DAVIDE TORTORELLA
Deutsch Sprache: Deutsch
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Sie befinden sich nun im Herzen und im Mittelpunkt des Escorial und somit in einer Kirche, die eine (nicht sehr viel) kleinere Version vom Petersdom in Rom ist. Wie Sie sehen, herrscht auch hier die Einfachheit vor: Eine lineare Fassade zwischen zwei etwas zurückversetzten Türmen mit einem nüchternen klassischen Portal und sechs Statuen von Monarchen des Alten Testaments, sie sind das Symbol für die legitime biblische Abstammung der Königswürde.

Nach dem Betreten werden Sie sich in dem riesigen Raum fast verloren fühlen und stellen Sie sich vor, dass diese Basilika in ihrem Innern gut fünfzig Altäre enthält!

Ihr Blick wird sofort von dem beeindruckenden „Retabel“ an der Hinterseite gefangen genommen, ein Werk aus Skulpturen und Gemälden, das über dem Hauptaltar steht und hier aus edlen Materialien wie Onyx, Jaspis und Bronze gemacht ist. In der Mitte ist ein dramatisches Leinwandgemälde von keinem geringeren als Tizian, die Darstellung des Martyriums des Heiligen Lorenzo, also des Heiligen, wie Sie sich erinnern, dem der gesamte Escorial gewidmet ist. Sie werden sicher bemerken, dass auch die italienischen Künstler stark vertreten sind: Luca Cambiaso aus Genua für die Fresken des Chorraumes und Luca Giordano aus Neapel für die Gewölbe der Kirchenschiffe, die ein Jahrhundert später, am Ende des siebzehnten Jahrhunderts ausgeführt wurden. Alles hier ist gigantisch: Das auffallendste Detail ist vielleicht das Lesepult des Chors.

Dem König stand ein spezieller Platz auf der Tribüne zur Verfügung, wo sich die von Juan de Herrera entworfenen, linear angelegten Holzsitze befinden.

Wenn Sie sich mit dem Aussehen von Philip II. vertraut machen möchten, sehen Sie ihn im kniend im Gebet neben dem Altar als vergoldete Bronzestatue und umgeben von seiner Familie; auf der gegenüberliegenden Seite des Chores befindet sich eine ähnliche Gruppe von Skulpturen, auch aus vergoldeter Bronze, welche die Familie seines großen Vaters Karl V. darstellt

Ich schlage vor, Sie besichtigen auch die reichhaltige Sakristei, ein großer Raum, der mit vielen Fresken aus dem sechzehnten Jahrhundert, sakralen Gegenständen, Heiligenschreinen und Schränken für die priesterlichen Gewänder ausgestattet ist. An der hinteren Wand ist auf einem großen Leinwandgemälde die Sakristei selbst abgebildet, mit einer faszinierenden optischen Illusion von realen und gemalten Räumen.

 

NEBENBEI: Beachten Sie auch das besonders raffinierte und geschätzte Kruzifix aus behauenem Marmor des Florentiners Benvenuto Cellini, das auf dem Altar der ersten Kapelle links ausgestellt ist. Wenn es einer speziellen Beleuchtung ausgesetzt ist, erscheint Ihnen der Rumpf Christi wie ein geheimnisvolles Gesicht.

 

 

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